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BMKV: Restrukturierung steht an

An der Hauptversammlung des Bernischen Milchkäuferverbandes (BMKV) gaben Exponenten der Käsereiwirtschaft einen Einblick in die Geschäfte. Der Verband selber muss durch den Mitgliederschwund Verluste beklagen.

Der scheidende Geschäftsführer Ernst Hofer mit seinem Präsidenten, Hansjörg Stoll.

Ja, die Frage, was Molkereimilch ist, beschäftigt auch die Berner Milchkäufer. «Für uns ist es klar, Molkereimilch ist die weisse Linie – alles andere ist Käsereimilch», sagte BMKV-Präsident Hansjörg Stoll in seiner Einführung zur Hauptversammlung des Bernischen Milchkäuferverbandes (BMKV) in Schönbühl. Ob der Branchenstandard «grüner Teppich» für die Milchkäufer in Frage komme, werde an der Delegiertenversammlung von Fromarte am Freitag am 3. Mai entschieden, sagte Stoll. Auch für Philippe Bardet, Direktor der Interprofession du Gruyère und für Daniel Meyer, Präsident von Emmentaler Switzerland, ist der grüne Teppich eher Ballast als Gewinn. Es gebe schon genug Labels und der Konsument werde nicht verstehen, was es mit dem Label auf sich habe, waren beide an der HV überzeugt. Zuwenig Bio-Gruyère Bardet wies auf den steigenden Absatz von Gruyère AOP hin. Man habe zusammen mit der Alpproduktion 31 000 Tonnen Käse produziert. Dennoch müsse man immer im Hinterkopf haben, dass es auch einmal anders kommen könnte, wie es sich im Jahr 2016 gezeigt habe. Vor allem in die USA sei letztes Jahr mit 3500 Tonnen sehr viel exportiert worden. Auch im ersten Quartal laufe der Export sehr gut. Bei Gruyère Bio habe es sogar zuwenig Käse am Lager, sagte Bardet. Man werde wohl im Laufe des Jahres mit den Handelsfirmen über Liefererhöhungen sprechen. Eventuell habe das Coop-Naturaplan-Jubiliäum hier eine Rolle gespielt, vermutete Bardet. Vor allem in Frankreich sei die Nachfrage nach Bio-Gruyère da. Nicht gut laufe es jedoch im neuen Markt China – auch nach fünf Jahren Aufbauarbeit nicht, so Bardet. Es sei eine Tatsache, dass Chinesen eben anders essen würden. Neues Marketing trägt Früchte Positive Zeichen am Absatzhimmel sah auch Daniel Meyer. Besonders im Markt Italien habe die neue Marketingstrategie schon Früchte getragen. Die Kaufbereitschaft sei enorm gestiegen, sagte Meyer. Rigoros durchgegriffen würde zudem bei Fälschungen. Fälscher hätten ihre Verpackungen ändern müssen. Die Marke Emmentaler stehe schliesslich an der Spitze als Top Marke. Auf diesem Potenzial könne aufgebaut werden, sagte Meyer. Die Wichtigkeit des Exports Sepp Spielhofer von der Sortenorganisation Tête de Moine erläuterte die Situation beim Mönchskopfkäse. Der Inlandabsatz habe sich letztes Jahr auf 1006 Tonnen, der Export auf 1602 Tonnen belaufen. Somit sei der Export wichtiger als der Inlandabsatz, sagte Spielhofer, der aber auch nicht verhehlte, dass der Absatz im ersten Quartal 2019 gesunken sei. Dabei müsse aber berücksichtigt werden, dass die Oster-Verkäufe noch nicht in den Zahlen enthalten seien. Übrigens finde am nächsten Wochende vom 3. und 4. Mai in Bellelay das Tête de Moine-Fest statt. Knappes Butterangebot Alljährlich hat auch Fritz Hostettler seinen Auftritt an der BMKV-HV. Der Cremo-Butterexperte ist im Februar, nach seiner ad-interim-Leitung der Käserei in Thun, wieder nach Freiburg zurückgekehrt. In Thun sei eine definitive Werksleitung eingesetzt worden. Damit sei auch den Spekulationen - Cremo wolle das Werk Thun schliessen - ein Ende gesetzt worden, sagte Hostettler. Spekuliert werden könne aber weiter über die Nachfolge des Cremo-CEO Paul Albert Nobs. Dieser werde im August 64-jährig, die Suche nach einem neuen Direktor laufe, teilte Hostettler den BMKV-Mitgliedern mit. Hostettler sieht einen Butter-Engpass auf die Schweiz zukommen. Viele Käser würden sagen, dass die Milchlieferanten fast mehr Protein als Fett einliefern würden. Wenn man zuwenig Butter habe, könne nicht einfach Butter eingeführt werden, sagte Hostettler. Die Schweizer Butter werde schliesslich mit Suisse Garantie ausgelobt. Trotz sinkender inländischer Butterproduktion exportiert Cremo Butter und zwar nach Japan. Letztes Jahr seien 24 Tonnen dorthin exportiert worden, sagte Hostettler. Und zwar zu Schweizer Preisen. Als nach der letzten «Überschussverwertung» dem japanischen Käufer mitgeteilt worden sei, dass man jetzt nicht mehr exportieren könne, weil die Aktion vorüber sei, habe dieser unbedingt weiter Schweizer Butter kaufen wollen – nun aber einfach zu den höheren Preisen, sagte Hostettler. Verlust im Verband Der BMKV hat im letzten Jahr einen Verlust von 33 000 Franken erwirtschaftet, erläuterte Geschäftsführer Ernst Hofer. Doch bei einem Eigenkapital von 1,7 Millionen Franken sei der Verlust verkraftbar. Man werde in den nächsten Jahren sicher nicht in finanzielle Schwierigkeiten kommen. Anderer Meinung war Fritz Baumgartner. Der Truber Käser wies darauf hin, dass jeder der an der Versammlung anwesenden Personen ein eigenes Geschäft führe. Damit sei sich jeder bewusst, dass in einem Geschäft nicht alljährlich ein Verlust gemacht werden könne. Man komme nicht umhin, unbedingt über die Strukturen des Verbandes zu reden, der einem Mitgliederschwund unterliege, sagte Baumgartner. Dieses Votum wurde vom Geschäftsführer Ernst Hofer aufgenommen, mit dem Hinweis, dass Baumgartner nun im Vorstand Gelegenheit habe, dies zu diskutieren. hanspeter.schneider@rubmedia.ch  

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