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«Der Käseexport bleibt herausfordernd»

Switzerland Cheese Marketing (SCM) will Wachstumsmärkte wie die USA, Russland oder China stärker beackern. Und versucht, die Gunst der jungen Konsumenten zu erobern – mit traditionellen Werten im hippen Gewand.

Zufriedene SCM-Spitze: Geschäftsführer David Escher (l.) und Verwaltungsratspräsident Lorenz Hirt. (Bild mos)

Mehr Käse exportiert und auch im Inland kauften die Leute mehr Schweizer Käse: Die Schweizer Käsebranche kann auf ein gutes Jahr zurückblicken, wie SCM-Geschäftsführer David Escher an der SCM-Generalversammlung vom Freitag in der Schaukäserei in Affoltern i.E. sagte. Der Export von Schweizer Käse stieg um 1003 Tonnen auf 72’595 Tonnen (+1,4 Prozent). Allerdings profitierten nicht alle Sorten von diesem Wachstum (siehe «Mehr zum Thema»). Der Wert der Exporte wuchs auf 647,9 Millionen Franken (+3,2%), wobei der durchschnittliche Exportpreis pro Kilogramm 8,93 Franken betrug (+1,8%).

Mehr Engagement in Wachstumsmärkten
Der wichtigste Exportmarkt für Schweizer Käse bleibt Europa mit einem Anteil von über 80 Prozent. Allerdings sei der europäische Markt gesättigt, der Wettbewerb stark, das Wachstum schwach (+0,3%), gab Escher zu bedenken. Deshalb werde die SCM ihre Aktivitäten in sechs besonders vielversprechenden Wachstumsmärkten intensivieren. Dazu gehören Finnland, Schweden, die USA, China, Japan und Russland. Bereits in den letzten Jahren war SCM auf diesen Märkten präsent, nun sollen aber Promotion und Kommunikation verstärkt werden. So kümmert sich seit April 2019 ein Freelancer im Auftrag der SCM von Helsinki aus um die Vermarktung von Schweizer Käse in den nordischen Ländern. Auch in den USA soll künftig eine solche SCM-Antenne entstehen. Die übrigen Länder werde man von der Schweiz aus managen, sagte Escher.
«Schweizer Käse auch online als besten Käse anpreisen»
Digital, multimedial und jünger, so wird die Kommunikation für Schweizer Käse künftig aussehen. Das erklärte Martin Spahr, Leiter Marketing und Kommunikation beim SCM, an der GV. Neben einer internationalen Digitalstrategie hat SCM letztes Jahr auch eine neue Basiskampagne gestartet, vorerst in der Schweiz. Nun soll sie auch in den Exportmärkten umgesetzt werden. Das Zielpublikum sind junge Konsumenten. In den neun emotionalen und schnell geschnittenen Clips, produziert auch für die sozialen Medien, stehen ganz die traditionellen Werte des Schweizer Käses im Mittelpunkt: etwa Natürlichkeit, Herkunft, Leidenschaft. «Das sind Werte, die auch den Jungen wichtig sind», ist Spahr überzeugt. «Den Schweizer Käse auch in der digitalen Welt als besten aller Käse anzupreisen», sei das Ziel. Aktivitäten wie Degustationen am Verkaufspunkt (POS) seien aber wichtiger denn je, gerade auch als reales Gegengewicht zu digitalen Aktivitäten in virtuellen Welten, hält SCM fest. So hat SCM etwa im wichtigsten Exportmarkt Deutschland mit 51 Aussendienstlern letztes Jahr Monat für Monat rund 3800 der wichtigsten Käsetheken bearbeitet. Als Pionierin der Käsebranche startete SCM ausserdem einen Whats-App-Service für das deutsche Thekenpersonal, Nachhaltigkeit: «Selbstverständliche Werte» besser ausloben Die neue Basiskampagne sei «ein grosser Sprung vorwärts in der digitalen Kommunikation und dringend notwendig, um die jungen Kunden anzusprechen», betonte auch SCM-Verwaltungsratspräsident Lorenz Hirt in seiner Begrüssungsrede. Zu sprechen kam er auch auf den neuen Branchenstandard nachhaltige Milch, der auf den 1. September 2019 eingeführt werden soll. Mit diesem «Grünen Teppich» habe die Branchenorganisation Milch bei der SCM offene Türen eingerannt. «Wir freuen uns, den grünen Teppich in unsere Kommunikation für Schweizer Käse einzubauen», sagte Hirt. Ausländische Produzenten würden ihre Produkte mit Begriffen wie Weidehaltung oder GVO-frei vermarkten. Deshalb müssten auch die Schweizer Produzenten die Werte ihrer Produkte besser herausstreichen, auch wenn diese eigentlich «selbstverständlich» seien. «Ein silofrei produzierter AOP-Käse kann es mit der sogenannte Weidehaltung eines Leerdammers längstens aufnehmen.» Auch dass Schweizer Käse aus Milch von Kühen hergestellt werde, die ohne GVO-Futtermittel gefüttert würden, solle endlich ausgelobt werden können. Eine entsprechende Vorlage sei in der Vernehmlassung. «Es gibt keinen veganen Käse» Wenig Freude zeigte Hirt daran, wie vegane Ersatzprodukte beworben werden und wie die Medien darüber berichten. «Vegane Ersatzprodukte haben ihren Platz, aber sie sind von traditionellen Produkten klar abzugrenzen und dürfen nicht mit Attributen werben, die einzig die Originalprodukte auszeichnen.» Die Rechtslage sei klar: Es gebe keine «Sojamilch» und auch keinen «veganen Käse». Die SCM wehre sich gegen solche Imitationen und unnötige Anlehnungen an den Begriff Käse. «Der Käseexport bleibt herausfordernd», sagte Hirt. Vor allem beim Export nach Russland oder China gebe es grosse Schwierigkeiten, die die Branche nur mit grossen Anstrengungen meistern könne. Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco würde der besonderen Situation des Exports tierischer Produkte aber nicht hinreichend Beachtung schenken. Deshalb hätten Organisationen der Milch- und Käsebranche die Plattform Agrarexporte gegründet, ein privatrechtlicher Verein, zurzeit getragen von SCM, dem Verband der Milchindustrie (VMI), dem Käserverband Fromarte, der Fleischbranchenoganisation Proviande und dem Fleischverarbeiter Centravo. Der Verein soll mit zunächst einem, später zwei Angestellten die regulatorischen Hindernisse im Export in Märkten wie Russland und China koordinieren und zu lösen helfen. Alle Geschäfte genehmigt Die Aktionäre genehmigten an der GV den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2018. Sie entlasteten ausserdem die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat. Insgesamt ist SCM in 28 Exportmärkten tätig und gab letztes Jahr rund 45 Millionen Franken für Marketing- und Kommunikationsmassnahmen aus. Die Rechung 2018 schliesst mit einem Nettoerlös von rund 250'000 Franken, das EBIDTA beträgt rund 322'000 Franken. Einen ausführlichen Artikel zur SCM-Generalversammlung lesen Sie in der «alimenta» vom 26. Juni.

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