16.08.2022
Tetra Pak setzt sich für Kreislaufwirtschaft ein
Noch immer gibt es in der Schweiz keine gesetzliche Grundlage für die Sammlung und Verwertung gebrauchter Getränkekartons. Der Verpackungskonzern Tetra Pak möchte dies ändern.
(Bild: zVg)
Zwar würden bereits rund einhundert Sammelstellen in der Schweiz, zu denen gebrauchte Getränkekartons gebracht werden können, existieren. Diese werden gemäss Tetra Pak-Meldung, nur von engagierten Gemeinden und Entsorgern freiwillig angeboten. Eine gesetzliche Grundlage für eine Finanzierungslösung, wie sie beispielsweise bei PET oder anderen Materialien bestehe, gebe es nicht. Nur so könnte eine echte Kreislaufwirtschaft für alle Materialfraktionen gefördert werden, schreibt Tetra Pak weiter. Dabei seien die wertvollen Papierfasern der Lebensmittelverpackungen in der Kartonindustrie ein begehrter Rohstoff. Mit dem Recycling aller in der Schweiz auf den Markt gebrachten Getränkekartons könnte pro Jahr Holz einer Fläche von 11 000 Fussballfeldern eingespart werden. «Eine flächendeckende Sammlung könnte morgen schon eingeführt werden. Die Leute wollen sammeln, und das funktioniert problemlos», wird Josef Meyer, Tetra Pak Key Account Director und Sales Office Manager Austria and Switzerland sowie Präsident des Vereins Getränkekarton-Recycling Schweiz in der Mitteilung zitiert. Bereits heute findet eine Verwertung der gesammelten Verpackungen statt: Die Model AG in Weinfelden hat 2017 eine neue Anlage in Betrieb genommen, die alle im Land anfallenden Getränkekartons verwerten kann. Im aktuellen Tetra Pak-Sustainability Report liege der Fokus unter anderem auf Recycling und dem Aufbau funktionierender Kreislaufwirtschaftssysteme. Im Jahr 2017 waren dies gemäss Report weltweit über 46 Milliarden Verpackungen. In Europa fördere Tetra Pak in Zusammenarbeit mit weiteren Unternehmen der Verpackungsbranche durch die neue Plattform «EXTR:ACT – Driving Value for Multimaterial Recycling» das Recycling der nicht papierbasierten Verpackungsbestandteile wie Polymere und Aluminium. Im Zuge dessen sollen auch Initiativen zur Ausweitung der Getränkekartonsammlung in ganz Europa koordiniert und gefördert werden. In der Schweiz ist Tetra Pak Gründungsmitglied von PRISMA, einer privaten Initiative von Unternehmen aus Industrie und Handel, die sich zum Ziel gesetzt haben, gemeinsam mit anderen Partnern wie Unilever, Emmi, Spar oder Aldi Suisse hierzulande eine funktionierende Kreislaufwirtschaft für alle Arten von Verpackungen zu realisieren.