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Nährwertkennzeichnung: Keine Handelshemmnisse

In der EU wird noch um eine einheitliche Nährwertkennzeichnung gerungen. Die fial möchte keine neuen Handelshemmnisse schaffen und unterstützt derzeit den von den Behörden präferierten Nutri-Score nicht.

Die Lebensmittelbatterie, wie sie in Italien verwendet wird. (Bild zvg)

Freiwillige Nährwertkennzeichnungsmodelle auf der Vorderseite von Verpackungen von Lebensmitteln können eine zusätzliche Orientierungshilfe beim Einkauf bieten. Damit solche Modelle von Konsumentinnen und Konsumenten richtig verstanden werden, erachten die zuständigen Behörden unterstützende Massnahmen als notwendig. Hierbei ist derzeit ein Wettbewerb zwischen den Behörden Frankreichs und Deutschlands zu beobachten. Frankreich, und in der Folge auch Spanien und Belgien, haben sich bereits für die Unterstützung des Modells Nutri-Score entschieden. Demgegenüber befindet sich die Diskussion in Deutschland noch in der Evaluationsphase. Stand der Diskussion in Deutschland Eine im Auftrag der deutschen Bundesregierung durchgeführte wissenschaftliche Untersuchung hat gezeigt, dass es derzeit noch kein optimales System gibt. Auch beim französischen Modell Nutri-Score hat das zuständige deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Mängel festgestellt. Deshalb hat das Ministerium die Ausarbeitung eines eigenen Modells in Auftrag gegeben. Während sich Nutri-Score auf eine pauschale Bewertung von Produkten beschränkt, bewertet das deutsche Modell nebst dem Gesamtprodukt auch die einzelnen Gehalte an Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz. Dieses Modell und Alternativen werden im Sommer mittels Konsumentenbefragung getestet. Erst danach will die deutsche Regierung darüber entscheiden, welches Modell sie definitiv unterstützen wird. Internationale Vernetzung beachten Die Schweizer Nahrungsmittel-Industrie ist international stark vernetzt. Lösungen, die sich von jenen unserer wichtigsten Handelspartner unterscheiden, wirken handelshemmend und kostentreibend. Am besten wäre es deshalb, wenn es europaweit ein einheitliches Verständnis über die freiwillige Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen gäbe. Die Publikation eines von der Europäischen Kommission dazu angekündigten Berichts wurde allerdings verschoben. In Ermangelung einer europäischen Harmonisierung sind die Entwicklungen im wichtigsten Exportmarkt Deutschland von besonders hoher Relevanz. Heute kann aber noch nicht gesagt werden, welches freiwillige Modell die deutsche Regierung unterstützen wird. Hingegen erging im April eine Verfügung eines deutschen Gerichts, welches in der Verwendung von Nutri-Score eine Verletzung gesetzlicher Vorschriften sieht. Aufgrund von Zweifeln an der wissenschaftlichen Evidenz sowie mit Blick auf die derzeitige Unsicherheit über die weitere Entwicklung in den europäischen Märkten und die damit einhergehende Gefahr der Schaffung von neuen Handelshemmnissen sieht die fial zum heutigen Zeitpunkt von der Unterstützung eines bestimmten Nährwertkennzeichnungssystems ab. Insbesondere kann die fial zum heutigen Zeitpunkt keine unterstützende Empfehlung für das vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV präferierte Modell Nutri-Score abgeben. Die Fokussierung einzig auf dieses Modell wird von der fial als unnötig und verfrüht betrachtet. Ernährungskompetenz ist entscheidend Bereits heute sind auf Lebens­mittelverpackungen umfassende Informationen zu Zutaten und Nährwerten aufgedruckt. Darüber hinaus gibt es verschiedene Apps mit Nährwertangaben und weiteren Informationen zu Lebensmitteln. Die richtige Interpretation solcher Informationen stellt einen hohen Anspruch an die Ernährungskompetenz der Bevölkerung. Dabei spielt es keine Rolle, ob die entsprechenden Informationen auf Verpackungen, am Regal, über Apps oder in anderen Quellen auffindbar sind. Dementsprechend wichtig ist die Vermittlung allgemeiner ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse, beispielsweise in der Schule. So ist auch auf der Website zum Aktionsplan zur Schweizer Ernährungsstrategie 2017-24 www.aktionsplanernaehrung.ch/information-und-bildung) zu lesen: «Wer gut informiert ist und den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit versteht, kann Lebensmittel bewusst wählen und sich abwechslungsreich, ausgewogen und genussvoll ernähren. Aufklärung und Sensibilisierung spielen deshalb eine zentrale Rolle. Die Bevölkerung benötigt alters- und bedarfsgerechte Informationen über die Ernährung und über die Voraussetzungen eines ge-sundheitsfördernden Lebensstils.» Der Aktionsplan umfasst insgesamt 23 Massnahmen in vier Handlungsfeldern. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist ein ganzheitlicher Ansatz von Bedeutung. *Urs Furrer, Rechtsanwalt, ist Co-Geschäftsführer der fial.

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