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Mit «Cobra» zur Kakaomasse

Der Schokoladenkonzern Lindt eröffnete in Olten ein neues Werk für die Kakaoverarbeitung. Die neue Fabrik unter dem Projektnamen «Cobra» versorgt ganz Europa mit flüssiger Kakaomasse.

50 Grad Celsius – die Hitze im neuen Tanklager der Lindt & Sprüngli in Olten ist noch etwas heisser als das Wetter ausserhalb der Kakaofabrik. In den Tanks wartet die Kakaomasse auf ihre Verteilung durch die Camions. Die Masse, Liquor genannt, muss konstant auf dieser Temperatur bleiben. «Nur so bleibt sie flüssig», sagt Martin Salzmann, der Standortleiter von Lindt in Olten. Auch der Geruch ist durchdringend, süsslich, typisch für die Kakaomasse, die im Aussehen wunderbar Schokolade ähnelt, beim Degustieren aber gar nicht. Die Masse schmeckt bitter und ist klebrig. Um diese in Schokolade zu verwandeln, muss zuerst die Kakaobutter herausgewalzt werden, dann wird die Masse stundenlang conchiert und Zutaten wie Milchpulver und Zucker werden beigefügt. All diese Verarbeitungsschritte werden später in den Lindt-Schokoladewerken realisiert. Das Kakaomassewerk in Olten ist das grösste dieser Art der Lindt-Gruppe und versorgt alle europäischen Produktionsstätten. Täglich verlassen ungefähr 150 Tonnen Kakaomasse das Werk in Richtung Frankreich, Italien, Deutschland und natürlich nach Kilchberg in der Schweiz, wohin ein Drittel der Kakaomasse transportiert wird. «Wer in der Schweiz oder in Europa Lindt-Schoggi isst, kann sicher sein, dass der Kakao dazu in Olten verarbeitet wurde», sagt Lindt-CEO Dieter Weisskopf. Eine nachhaltige Schokoladeproduktion sei es. Die Beschaffung des Kakaos bilde dabei schon der erste Schritt. Um die Kakaobauern in den Anbaugebieten Westafrikas und Lateinamerikas «gerecht» zu entlöhnen, aber auch den Anbau umweltgerecht zu gestalten, gebe Lindt jährlich 10 Millionen Franken aus, sagt Weisskopf. Der Kakao reist per Schiff in die Häfen in Holland, von wo aus das Werk in Olten mittels Bahnwaggons versorgt wird. Von den Nibs zur Masse Nach der Anlieferung im «Herzstück» in Olten, wie Weisskopf das Werk benennt, werden die Bohnen in einem ersten Schritt noch in der Schale gereinigt und danach zerkleinert und aussortiert. Der darin enthaltene Kakaokernbruch, die Nibs, wird dann in einem eigens entwickelten Verfahren, bei dem Temperatur und Röstdauer perfekt aufeinander abgestimmt sind, geröstet und sterilisiert. Danach werden die Nibs in Mühlen zu Kakaomasse gemahlen, wobei durch Druck und Reibung die dickflüssige Kakaomasse entsteht. Mit dem charakteristischen Geruch und Geschmack ist sie das Ausgangsprodukt für die weitere Verarbeitung zu Schokolade. 30 Millionen Franken Investition Der Bau, der unter dem Projektnamen «Cobra» in nur zwölf Monaten errichtet wurde, symbolisiere perfekt die Prozessschritte, sagt Salzmann. Die Verarbeitungsschritte ziehen sich in einer Schlangenbewegung durchs Gebäude. Damit werde das Raumvolumen perfekt genutzt und gleichzeitig könne so Energie eingespart werden und es seien bezüglich Prozesstechnologien neue Akzente gesetzt worden, sagt Salzmann. Der Aus- und Neubau beinhaltet ausserdem eine neue Verladehalle. Lindt investierte 30 Millionen Franken in den Bau. Dies sei ein Bekenntnis zum Standort Schweiz, sagt Weisskopf. Zusätzlich seien acht neue Stellen dazugekommen, erklärt der Standortleiter Martin Salzmann. Gesamthaft arbeiten 32 Leute im Drei-Schichtbetrieb in der Fabrikation. Weiter forschen Besonders stolz sind die Macher auf die hochmoderne Forschungsanlage, in der Tests an Bohnen, Rezepturen und Verfahren durchgeführt werden können. Vorher habe man mit einer Menge von fünf Tonnen arbeiten müssen, jetzt sei es möglich, auch nur mit 50 Kilogramm Versuche zu machen, sagt Salzmann. Damit könne Lindt auch weiterhin Innovationen und neue Produkte kreieren. Lindt & Sprüngli sei eines der wenigen Unternehmen, das Schokolade von der Auswahl der Kakaobohnen bis hin zum fertigen Produkt selbst herstelle. Weisskopf sagt es kurz und bündig: «From bean to bar». hanspeter. schneider@rubmedia.ch

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