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Migros-Regionalpräsident soll sich bereichert haben

Die Migros hat Strafanzeige gegen den Präsidenten der Genossenschaft Neuenburg-Freiburg eingereicht. Der Verdacht: ungetreue Geschäftsführung.

von mos/pd

Der Migros-Genossenschaftsbund hat gegen Damien Piller, Präsident der Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg, Strafanzeige eingereicht, wie «20 Minuten» am Dienstag berichtete. Dabei gehe es unter anderem um mögliche ungetreue Geschäftsführung, bestätigte die Migros gegenüber dem Pendlerblatt. Man wolle den Sachverhalt «behördlich und unabhängig» klären, so die Migros weiter. Für Herrn Piller gelte die Unschuldsvermutung.

Der 61-jährige Piller ist seit über 20 Jahren Verwaltungsratspräsident der Genossenschaft, daneben aber auch als Anwalt und Unternehmer tätig. Ihm gehört etwa das Freiburger Lokalradio RadioFR.

Es flossen 1,7 Millionen Franken

«20 Minuten» schreibt, der Zeitung würden mehrere interne Untersuchungsberichte vorliegen. Diese zeigten, dass die Genossenschaft 2014 und 2015 zwei Zahlungen von je 864’000 Franken an Immobilienfirmen getätigt habe. Die eine davon gehörte Piller bereits, die zweite übernahm er kurz darauf. Die beiden Firmen hatten im Freiburgischen zwei Überbauungen realisiert, in denen jeweils ein Migros-Supermarkt eingemietet ist. Wie die Zeitung schreibt, habe Piller den Berichten zufolge nicht nur die Genossenschaft vertreten, sondern zugleich als Rechtsberater für die Immobilienfirmen fungiert.

Laut internen Prüfungen gebe es keine plausible Erklärung für diese Zahlungen im Wert von insgesamt 1,7 Millionen Franken, schreibt die Zeitung weiter. Gegenüber «20 Minuten» wies Piller alle Vorwürfe von sich. Er hat ausserdem mit einer gerichtlichen Verfügung erwirkt, dass sich die Migros nicht mehr zum Fall äussern darf.