Migros Neuenburg-Freiburg droht schlimmstenfalls der Rauswurf
Der Konflikt um den Präsidenten der Migrosgenossenschaft Neuenburg-Freiburg spitzt sich zu. Ein Untersuchungsbericht empfiehlt gar, als letztes Mittel der Genossenschaft die Lizenz zu entziehen.


Im Streit zwischen dem Migros-Genossenschaftsbund (MGB) und dem Präsidenten der Genossenschaft Migros-Freiburg, Damien Piller (61), steht viel auf dem Spiel. Die «Luzerner Zeitung» zitiert aus einem bisher unveröffentlichten Untersuchungsbericht eines Korruptionsexperten, laut dem der Streit bis hin zu einem Ausschluss der Regionalgenossenschaft aus der Migros-Gruppe führen könnte. Die Migros würde dann den Läden in Neuenburg und Freiburg keine Waren mehr liefern und die IT-Dienstleistungen abstellen, wie die Zeitung berichtet.
Gemäss Statuten hat der MGB die Macht, eine Regionalgenossenschaft auszuschliessen, dazu bräuchte es eine vorgängige Abstimmung in der MGB-Verwaltung sowie einen Verwaltungsratsentscheid, schreibt die Zeitung weiter.
Der Untersuchungsbericht kritisiert personelle Verflechtungen, fehlende formale Entscheidungsprozesse und falsche Anreizsysteme innerhalb der Migros Neuenburg-Freiburg
Klage steht gegen Klage
Hintergrund des Streits zwischen dem MGB und Piller sind 1,6 Millionen Franken, die der Freiburger Anwalt und Geschäftsmann Piller in seine eigene Tasche gewirtschaftet haben soll. Der MGB hat gegen ihn Strafanzeige wegen ungetreuer Geschäftsführung eingereicht. Konkret soll er Bauaufträge für zwei Migros-Einkaufszentren an Firmen vergeben haben, die die von ihm kontrolliert wurden.
Piller streitet die Vorwürfe vehement ab und hat seinerseits Klage gegen den MGB eingereicht.
«Aufgrund einer gerichtlichen Verfügung dürfen wir uns zur Zeit nicht zum Sachverhalt äussern», schreibt ein Migros-Sprecher auf Anfrage der «Luzerner Zeitung». «Für Herrn Piller gilt die Unschuldsvermutung.»