20.04.2023
Valora steigert Gewinn und sieht sich für die Zukunft gerüstet
Der Detailhändler Valora hat im ersten Semester 2019 bei einem gehaltenen Umsatz deutlich mehr verdient. Auch für die Zukunft sieht sich der Kioskbetreiber gerüstet.
Die Standorte an den Bahnhöfen sind wegen höherer Passagierströme für Valora noch attraktiver geworden. (Bild zvg)
Der Nettoumsatz lag mit 1005 Millionen Franken praktisch auf Vorjahresniveau. Dabei habe sich weiterhin das Food-Geschäft stark entwickelt und zu einem verbesserten Produkte-Mix beigetragen, teilte Valora am Freitag mit.
Der Betriebsgewinn stieg um 8,6 Prozent auf 42,8 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte mit 27,4 Millionen gar ein 46 Prozent höherer Reingewinn. Der Anstieg sei der positiven EBIT-Entwicklung und tieferen Finanzierungskosten geschuldet, hiess es. Zudem hatte Valora im Vorjahr eine Wertberichtigung auf nicht fortgeführte Geschäfte vorgenommen.
Wichtige strategische Ziele erreicht
Valora-Chef Michael Mueller zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden. «Die Zahlen untermauern, dass wir gut unterwegs sind», sagte er im Gespräch mit AWP. «Zudem haben wir in der ersten Jahreshälfte strategische wichtige Ziele erreicht.»
So erhielt Valora den Zuschlag für alle 262 von der SBB ausgeschriebenen Kiosk- und Convenience-Standorte. Dass es dabei zu höheren Mieten kommt sieht Mueller gelassen. Dies habe mit dem intensivierten Wettbewerb zu tun, so der CEO. Vor allem aber seien die Standorte dank gestiegener Passagierströme auch attraktiver geworden.
Auch für die neu eigenführten ersten Geschäfte ohne Ladenkasse zieht Mueller eine positive Bilanz. Bei der Kundenfreundlichkeit gebe es zwar noch Verbesserungspotenzial, räumt er ein. Bei der technischen Umsetzung sehe er aber keine Probleme. «Das Wichtigste ist die Akzeptanz der Kunden.» Und hier sei er mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden.
Valora will nun die Modernisierung der gewonnen SBB-Standorte vorantreiben und den Food-Anteil im Produkte-Mix weiter erhöhen. Zudem sei die Kapazitätserweiterung der Laugenbackwaren-Produktion in den USA und in Deutschland weit fortgeschritten und werde voraussichtlich 2019 bzw. Anfangs 2020 umgesetzt sein.
Für die Zukunft gerüstet
Gleichzeitig bestätigte Finanzchef Tobias Knechtle gegenüber AWP die bisherige Guidance. Dass jüngst für 2019 die EBIT-Prognose auf rund 90 von 100 Millionen gesenkt wurde, sieht Knechtle dabei entspannt. Die Differenz von 10 Millionen lasse sich im Zusammenhang mit dem Zuschlag der SBB erklären.
Und cashwirksam seien dabei nur 2 Millionen Franken aufgrund von Laden-Renovierungen, so der CFO. 4 Millionen fielen als Impairment an, da Valora die Läden früher als geplant renoviere. Und die restlichen 6 Millionen seien ein buchhalterischer IFRS-16-Effekt.
Ab 2021 sollen die Gewinne dann wieder deutlich steigen. Und ab 2022 stellt Valor eine Steigerung des Gewinns je Aktie von jährlich 7 Prozent in Aussicht. Keine Abstriche sollen bis dahin bei der Ausschüttung gemacht werden: Die Dividende von 12,50 Franken je Aktie sei gesichert, so CEO Mueller.