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Plastikkrise: Greenpeace fordert radikales Umdenken

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert im Kampf gegen die Plastikkrise ein radikales Umdenken der Konsumgüterindustrie. Denn Einwegprodukte aus Karton, Papier oder sogenanntem Bioplastik seien nichts als Scheinlösungen und würden die Umweltverschmutzung sogar noch erhöhen.

(Bild: youtube)

Greenpeace hat zu diesem Thema den Bericht «Die Zukunft wegwerfen» veröffentlicht. Die Konsumgüterbranche würde heute mit Einwegprodukten aus Materialien wie Karton oder Bioplastik sowie chemischem Recycling auf die Plastikverschmutzung reagieren. Gemäss dem Bericht von Greenpeace USA handelt es sich dabei aber lediglich um Scheinlösungen. Einwegprodukte jeglichen Materials würden nicht nur die Wegwerfkultur bestärken. Auch ihre Herstellung und ihr Abbau seien untragbar. Bioplastik hilft nicht Und doch würden Unternehmen auf vermeintlich grüne Massnahmen wie Bioplastik setzen: Dieser irreführende Begriff bezeichne Plastik aus ursprünglich natürlichem Ausgangsmaterial, das sich jedoch nach der Verarbeitung kaum vom herkömmlichen, auf Erdöl basierendem Plastik unterscheide. «Auch biologisch abbaubares oder kompostierbares Plastik hält nicht, was es verspricht», wird Matthias Wüthrich, Zero-Waste-Experte bei Greenpeace Schweiz, in einer Mitteilung zitiert. Unter natürlichen Bedingungen zersetze es sich gar nicht oder viel zu langsam. Die Gefahr sei gross, dass es am Ende in den Ozean gelange: Meerestiere würden nicht unterscheiden, ob sie an Plastik oder Bioplastik erstickten. Kunststoffverbrauch beenden Der Ersatz von Plastik durch Materialien wie Papier oder Karton, wie die vom Nahrungsmittelmulti Nestlé jüngst angekündigten Papierstrohhalme, böten ebenfalls keine Lösung. Denn dafür müssten noch mehr Waldflächen gerodet werden, die unverzichtbar seien für Klima und Biodiversität. Ohne Gegensteuer nehme die Herstellung von Plastik in den kommenden Jahren drastisch zu, gibt sich Greenpeace überzeugt. Die Grosskonzerne wie Nestlé, Unilever, Coca-Cola und Pepsi profitierten von Einwegmodellen. Zu echten Veränderungen komme es erst, wenn sie ihren expandierenden Kunststoffgebrauch beenden würden. Dasselbe gelte auch für Schweizer Detailhändler wie Migros, Coop oder Denner. Recycling kaum eine Lösung Recycling bilde keinen Ausweg, wie der Blick in die Schweiz zeige: Nur 53 Prozent des Schweizer Mülls werde rezykliert. Auch das neue, sogenannte chemische Recycling biete keine Abhilfe. Bei diesem Prozess werde der Plastikabfall unter hohem Energie- und Chemikalieneinsatz in seine Bestandteile zerlegt und anschliessend neu zusammengesetzt. Die Sammel- und Verwertungsarten seien lächerlich klein, der Ressourceneinsatz und die Emissionen dagegen hoch. Was die Welt brauche, seien konkrete Plastik-Reduktionsziele und gewichtige Investitionen in ein Mehrweg-System. schreibt Greenpeace. Lieferung und Vertrieb müssten auf Wiederverwendung basieren. Die internationale Bewegung, die nachhaltige Massnahmen verlange, sei im Wachstum begriffen: Schon über vier Millionen Menschen würden Unternehmen via eine Greenpeace-Petition auffordern, ihre Verantwortung in der Plastikkrise wahrzunehmen.

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