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Mostobst: Rekordernte 2018 drückt auf Preis

Wegen der letztjährigen Rekordernte sind die Lager übervoll mit Obstsaftkonzentrat. Darum müssen die Bauern hohe Rückbehalte zahlen, um den Export des Überschusses zu ermöglichen.

Die Mostobsternte fällt von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus. (Bild zvg)

26 Franken lautet der aktuelle Richtpreis für 100 Kilogramm Suisse-Garanie-Mostäpfel. Doch im Portemonnaie der Obstbauern könnte nach der Ernte nur etwa mehr als die Hälfte davon landen. 1 Franken pro 100 Kilogramm geht an den Schweizer Obstverband (SOV). Und 10.50 behalten die Mostereien als sogenannten Rückbehalt zurück und leiten diesen treuhänderisch in den sogenannten Mostobstfonds weiter. Dieser Fonds dient dazu, überschüssiges Mostobst für den Export zu verbilligen (siehe «Mehr zum Thema»). Bei den Mostbirnen beträgt der Rückbehalt 4.50 bei einem Richtpreis von 23 Franken für 100 Kilogramm Suisse-Garantie-Mostbirnen. «Ein Skandal» seien diese «überdimensionalen Rückbehalte», machte unlängst Landwirt Ernst Peter seinem Unmut in einem Leserbrief in der «Bauernzeitung» Luft. «Zu diesen Preisen ist die einheimische Mostobstproduktion nicht mehr kostendecken», schrieb Peter, der den Verein Hochstammobstbau Schweiz präsidiert.

«Rückbehalt noch nicht definitiv»
«Ich habe Verständnis für diese Kritik, der kalkulierte Rückbehalt ist hoch», sagt dazu Josiane Enggasser, Vizedirektorin des Schweizer Obstverbandes. Allerdings sei der Rückbehalt ernteabhängig und damit noch nicht definitiv. Bei der Ernteschätzung im Juli sei das Produktezentrum Mostobst, eine paritätische Kommission von Produzenten und Verarbeitern, noch von einer Ernte über dem Jahresbedarf ausgegangen, inzwischen sehe es so aus, dass die Ernte unterdurchschnittlich ausfalle. Entsprechend falle der Rückbehalt wohl am Ende tiefer aus. Vor allem aber brauche es den Rückbehalt, um den Überschuss der letztjährigen Rekordernte zu exportieren und entsprechend die Lager zu reduzieren. Das sei kürzlich auch an einer gemeinsamen Sitzung mit Produzenten und Verarbeitern diskutiert worden. An der Sitzung nahmen auch Vertreter des Vereins Hochstammobstbau teil. Mostereien bauen Lager aus Die Ernte 2017 fiel miserabel aus. Der grösste Mostobstverarbeiter Ramseier musste sogar Birnensaftkonzentrat importieren, um die Nachfrage decken zu können. Letztes Jahr brachten die Schweizer Mostobstbauern dann aber eine Rekordernte in die Mostereien: 137'000 Tonnen Mostäpfel, fast doppelt so viel wie der Inlandbedarf von 75'000 Tonnen, Mostbirnen wurden rund 20'000 Tonnen geerntet, der Inlandbedarf liegt bei 8000 Tonnen. «Ende 2018 hatten die Verarbeiter praktisch zwei Ernten an Lager», erklärt Josiane Enggasser. Der Obstverband hatte die Ernte 2018 jedoch um rund 22 Prozent unterschätzt. Entsprechend legte das Produktezentrum Mostobst einen (zu) tiefen Rückbehalt (3 Franken für Äpfel, 6.50 für Birnen) fest, erhöhte aber die Konzentratlager. Die Folge: «Wir konnten zwar einen Teil des Überschusses exportieren», so Enggasser. Die Lager konnten aber nicht auf die üblichen Marktreserven von 40 Prozent des Inlandbedarfes abgebaut werden. «Unsere Lager sind wirklich sehr voll», bestätigt Jürg Emmenegger, Geschäftsleitungsmitglied von Ramseier. Man habe wegen der Rekordernte 2018 sogar zusätzliche Lagerräume anmieten müssen. Dennoch seien die gewerblichen Mostereien bereit, die gesamte Ernte 2019 zu übernehmen, sagt Enggasser vom SOV. Ausserdem würden die Verarbeiter ihre letztes Jahr um 20 Prozent aufgestockten Marktreserven auf eigene Kosten beibehalten, um den Markt zu entlasten. Wenn Ende November die Erntemenge feststehe, werde man sehen, wie hoch der Exportbedarf und der Rückbehalt effektiv ausfalle, so Enggasser.  

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