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Palmöl liesse sich auch umweltfreundlicher produzieren

Palmöl hat einen schlechten Ruf. Seine Produktion zerstört Regenwald und Artenvielfalt. Forschende der ETH Lausanne und der Forschungsanstalt WSL zeigen in einer Studie, dass sich Palmöl auch umweltfreundlicher produzieren liesse.

Auf ehemaligen Weiden könnte der Anbau von Ölpalmen nachhaltiger sein, als wenn dafür Regenwald abgeholzt wird. (Symbolbild Pixabay)

Die CO2-Belastung durch die Palmöl-Produktion ist beträchtlich. Grosse Regenwaldflächen mussten und müssen weiterhin für dessen Produktion weichen. Die neu dort wachsenden Ölpalmen können den verursachten CO2-Ausstoss nicht kompensieren. Ganz auf Palmöl zu verzichten scheint aber auch keine gute Option: Nicht immer stecken Grosskonzerne dahinter, auch das Einkommen hunderter Kleinbauern hängt von der Palmölproduktion ab.

Eine Studie der ETH Lausanne (EPFL) und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigt nun eine nachhaltigere Alternative für Palmöl auf: Nutzt man brachliegende Weiden statt neu abgeholzte Waldflächen, wäre der Anbau über zwei Anbauzyklen hinweg CO2-neutral.

Zu diesem Schluss kommen die Forschenden anhand von Messungen an Ölpalmenplantagen in der Region Los Llanos in Kolumbien, die vor 56 Jahren auf Weideflächen gepflanzt wurden. Auch vor der Nutzung als Weide befand sich dort kein Regenwald, sondern Savanne, wie die EPFL in einer Mitteilung vom Mittwoch schrieb.

Abholzung eindämmen

Die Wissenschaftler um Juan Carlos Quezada im Fachblatt «Science Advances» berichten, dass die Plantagen - Vegetation und Boden eingeschlossen - etwa gleich viel Kohlenstoff wie die Weiden zuvor speichern. Darin sehen sie eine Chance, die Abholzung des Regenwalds und die damit verbundenen massiven Kohlenstoffverluste und negativen Folgen für die Artenvielfalt einzudämmen: Die grossen Erzeugerländer von Palmöl verfügten über Reserven brachliegender Weiden, liess sich Alexandre Buttler in der Mitteilung zitieren.

Weiden in tropischen Klimazonen bestehen aus grossen Grasflächen mit vereinzelten kleinen Bäumen. Pflanzt man Ölpalmen dicht an dicht, erreiche man auf der gleichen Fläche dank Wurzeln, Stämmen und Blättern der Ölpalmen eine höhere CO2-Abscheidung, schrieb die EPFL. Nach 25 bis 30 Jahren werden die Palmen gefällt und junge Bäume für einen zweiten Anbauzyklus gepflanzt.

Nach der Umwandlung der Weide nähren verrottende Wurzeln und anderes Pflanzenmaterial das Pflanzenwachstum und kompensieren damit ursprüngliche Kohlenstoffverluste, hiess es weiter. Über zwei Anbauzyklen hinweg sei die CO2-Gesamtbilanz somit neutral.

Die Untersuchung war Teil eines interdisziplinären Forschungsprojekts zum Thema Palmöl, das mit finanzieller Unterstützung des Nationalfonds (SNF) Forschende und Organisationen in der Schweiz, Indonesien, Kolumbien und Kamerun vernetzt.

Link zum Fachartikel: https://advances.sciencemag.org/content/5/11/eaaw4418

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