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Grüner und teurer mit IMO 2020

Der ökologische Fussabdruck der Schifffahrt soll schrumpfen. Durch Betanken mit schwefelärmerem Treibstoff, Scrubbern und neuartigen Motoren versuchen Reedereien, steigende Umweltanforderungen zu erfüllen. Für Verlader wird es teurer.

Die neue Norm der International Maritime Organisation IMO stellt die Schifftransport­branche vor grosse Herausforderungen.

Klimawandel und Klimaschutz sind derzeit in aller Munde. Dabei ist das Thema «grüne Logistik» nicht neu. Seit über einer Dekade befassen sich Transporteure, Spediteure, Logistiker, Verbände, Gesetzgeber und internationale Organisationen intensiv damit.  Da 90 Prozent aller Welthandelsgüter per Schiff befördert werden, verbinden sich viele positive Erwartungen mit der Absenkung der Schwefelobergrenze für Schiffs­brennstoff ab 2020. Gleichzeitig stellt die neue IMO (Internationalen Maritime Organisation)-Norm die Schifffahrtswelt und ihre Kunden vor grosse Herausforderungen. Neue-alte Technik Die Schiffe müssen entweder knappen und viel teureren, schwefelärmeren Treibstoff mit maximal 0,5 Prozent Schwefel bunkern oder Schiffseigner/-betreiber müssen bei fortgesetztem Einsatz von höherschwefligem Brennstoff für 2 bis 3 Millionen US-Dollar Abgas­waschanlagen (Scrubber) einbauen. Letztere erhöhen jedoch den CO2-Ausstoss und reduzieren die Frachtkapazität. Der Preis­unterschied zwischen Schweröl (HSFO) und schwefelarmen Treibstoff (LSFO 0,5 Prozent) wird 2020 voraussichtlich etwa 250 US-Dollar pro Tonne betragen. Auch der Einbau von LNG (Flüssiggas)-Motoren ist eine Alternative, lohnt sich aus Kostengründen allerdings nur bei Neubauten. Zudem gibt es Pilotprojekte mit Wasserstoff- und Windkraftantrieben. Der finnische Ro-Pax-Kombicarrier Estraden nutzt Norsepower-Rotorsegel und spart laut Aussagen von Norsepower damit rund 400 Tonnen Kraftstoff und 1000 Tonnen CO2 ein. Die Technik ist fast 100 Jahre alt, konnte aber durch neue Verbundstoffe, stärkere Elektromotoren und Com­puterdesign verbessert werden. Andere Reedereien experimentieren mit Drachensegeln. Bereits vor zehn Jahren machte der Frachter Beluga SkySails, der auf diese Hilfstechnik setzte, Schlagzeilen, bewährte sich aber letztlich nicht. Das Projekt H2SHIPS will die technische und wirtschaftliche Machbarkeit von Wasserstoff-Betankungsanlagen und -Antrieben in der Schifffahrt erforschen und die Bedingungen für einen erfolgreichen Markteinstieg der Wasserstofftechnologie aufzeigen. Geplant sind zwei Pilotprojekte: In den Niederlanden wird ein wasserstoffbetriebenes Hafen- und Binnenschiff gebaut, während in Belgien ein Wasserstoff-Betankungssystem entwickelt und getestet wird, das für den Betrieb auf hoher See geeignet ist. Der Elektrotechnikkonzern ABB will 2021 einen auf einer Wasserstoff-Brennstoffzelle basierenden Antrieb für ein neuartiges Schubboot liefern, das für die Rhone-Schifffahrt in Frankreich gebaut wird. Auch elektrisch angetriebene Schubschiffe sollen in der Binnenschifffahrt erprobt werden. Steigende Kosten Alle Varianten verursachen zusätzliche Kosten, welche letztlich Hersteller, Handel oder Konsumenten tragen müssen. Zudem stehen Forderungen nach noch weiterreichenden Reduzierungen des Treibstoff-Schwefelgehalts und des CO2-Ausstosses im Raum. «Slow Steaming» ist hier ein erprobtes Mittel, doch nicht der Weisheit letzter Schluss. Rund 80 Prozent der Containerreedereien haben per 1. Dezember 2019 einen IMO 2020 Zuschlag eingeführt. Dieser wird individuell auf die Fahrtgebiete ausgerechnet. Jedes Schifffahrtsunternehmen hat seine eigene Berechnungsgrundlage. Zum Beispiel im Fahrtgebiet Asien – Europa / Europa – Asien beläuft sich der IMO 2020 Zuschlag auf 125.– bis 150.– USD per TEU ( je nach Reederei). Mögliche Engpässe Da alle Beteiligten lange hofften, die Einführung der neuen IMO-Norm würde nochmals verschoben, sind noch längst nicht alle Schiffe, Häfen und Treibstoffanbieter für den Wechsel zur Jahreswende technisch bereit. Es müssen daher noch zahlreiche Schiffe 2020 nachgerüstet werden. So könnte es daher auch im 1. Quartal 2020 zu Engpässen kommen, die durch Leerverschiffungen, Saisoneffekte und ein frühes Neujahrsfest in China (25.01.2020) verstärkt werden. Verlader sollten dies bei Ihrer Sendungsplanung berücksichtigen. Die Seefrachtspeditionen in der Schweiz beobachten diese Entwicklungen im Interesse ihrer Kunden sehr genau. Sie bieten einen zuverlässigen rund-um Service weltweit – auch für grüne Logistiklösungen. * Gabriela Aebi-Tövishati, Head of Business Development, a. hartrodt (Schweiz) AG

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