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HV der Emmentaler Käser in der Schaukäserei in Affoltern

Eine gute Abschlussklasse 2019, der Lehrlingsmangel und Käsefehler wegen den trockenen Sommern: Diese Themen beschäftigten den Emmentalischen Käserverein an seiner Hauptversammlung.

von *Hansueli Neuenschwander

Sie erhielten bei der Jahreswertung Silber (v.l.):

Präsident Daniel Glücki konnte zur Hauptversammlung des Emmentalischen Käservereins vom 28. Januar in der Emmentaler Schaukäserei in Affoltern 56 Vereinsmitglieder begrüssen. Glücki und die Präsidenten der drei Untersektionen blickten in ihren Jahresberichten auf ein Vereinsjahr zurück, das gefüllt war mit erfreulich gut besuchten, traditionellen Veranstaltungen. Die formellen Teile der Versammlung konnten rasch erledigt werden und wurden allesamt einstimmig genehmigt.

Hohes Niveau bei den Lehrabschlüssen

Markus Leuenberger, Präsident der Fachkommission Milchtechnologen am BZ Emme in Langnau, lobte die Abschlussklasse 2019 der Milchtechnologen EFZ als Jahrgang erster Güte. Alle 23 Absolventen des Qualifikationsverfahrens bestanden die Prüfungen, 11 davon mit Auszeichnung (ab Note 5.3). Ebenfalls erfüllten alle vier Milchpraktiker EBA die Anforderungen des Qualifikationsverfahrens. Nach wie vor gelinge es aber nicht, mit der aktuellen Anzahl der in der Ausbildung steckenden jungen Berufsleute den Bedarf nach Fachkräften abzudecken. Alle Akteure der Branche seien gefordert, die Anstrengungen zur Rekrutierung neuer Lernender zu intensivieren.

Herausforderung Wasserknappheit

Der bis vor kurzem als Käsereiberater tätige Hansueli Neuenschwander berichtete von den Herausforderungen in der Beratung. So tauchten in einzelnen Betrieben Schwierigkeiten auf. Vor allem in den langen Trockenphasen der letzten zwei Jahre und der damit verbundenen Wasserknappheit traten plötzlich wieder Käsefehler auf, die man als ausgerottet betrachtet hatte. In solchen Perioden ist sowohl die Milchproduktion auf dem Bauernhof als auch die Käseherstellung in der Käserei extremen und bislang teilweise unbekannten Verhältnissen ausgesetzt. Diese gilt es zu erkennen und rechtzeitig die entsprechenden Korrekturen einzuleiten.
Urs Gilgen von der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland AOP sagte, der Emmentaler AOP kämpfe weiterhin mit sehr schwierigen Bedingungen im Verkauf, im Inland und im Export. Zu schaffen machen die zahlreichen Konkurrenzprodukte und im Export der momentan wieder sehr starke Franken.

*Hansueli Neuenschwander ist Berater.