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Der Pöstler bringt auch gleich das frische Brot

Frisches Brot vom regionalen Beck von der Post nach Hause geliefert: so funktioniert die Brot-Post. Der gelbe Riese lastet so seine Zustelltouren besser aus, die Bäckereien gewinnen neue Kundschaft.

Die Pöstlerinnen und Pöstler bringen das bestellte Brot auf ihren regulären Zustelltouren zu den Kundinnen und Kunden. (Bild Post/zvg)

Die Post hat wohl das dichteste Logistiknetz der Schweiz. Für die Briefpost sind 11500 Postbotinnen und -boten im Einsatz und bedienen von Montag bis Samstag über vier Millionen Haushalte, von der Grossstadt bis ins entlegene Bergdorf. Doch die Menge der Briefe ist in den letzten zehn Jahren um fast 30 Prozent zurückgegangen. Mit verschiedenen Dienstleistungen auf der «letzten Meile» will die Post diesen Rückgang kompensieren und die Zustelltouren besser auslasten. So liefern die Pöstler etwa Gemüseboxen von Bauern aus der Region aus oder sammeln gebrauchte Nespressokapseln ein. Oder sie bringen mit der Post auch gleich frisches Brot in den Briefkasten. Online-Bestellung Für die sogenannte Brot-Post arbeitet die Schweizer Post mit regionalen Bäckereien zusammen. Die Post fungiert dabei als Logistikpartnerin und stellt den Bäckereien und Kunden eine Online-Applikation zur Anmeldung und Verwaltung der Bestellungen zur Verfügung. Auf www.brot-post.ch können die Kunden prüfen, ob eine Bäckerei in ihrer Region mitmacht, und ihren Bedürfnissen entsprechend ein flexibles Abo abschliessen, teilweise sind auch Einzelbestellungen möglich. Ein- bis fünfmal wöchentlich können sie sich frisches Brot vom regionalen Beck nach Hause bestellen, von Montag bis Freitag. In Kürze wird in ausgewählten Regionen auch eine Samstagszustellung getestet. Jede Bäckerei gestaltet ihr Angebot selbst, ist Ansprechperson für die Kunden und stellt Ende Monat die Rechnung. «Mit der Brot-Post entspricht die Post dem Kundenbedürfnis nach Angeboten auf Abruf und vereinfacht dadurch das Leben ihrer Kundinnen und Kunden zu Hause», sagt Post-Mediensprecherin Jacqueline Bühlmann. Die Bäckereien backen die bestellten Mengen, verpacken die Brote in Papiertüten und einen Papiersack und übergeben die frischgebackenen Brote frühmorgens an die lokale Zustellstelle der Post. Die Pöstler liefern dann die Brote zusammen mit der Post bis spätestens am frühen Nachmittag in den Briefkasten der Kunden aus. Die Brot-Post begann als Pilotprojekt mit der Confiserie Eichenberger in der Stadt Bern im Herbst 2018 und wurde im Februar 2019 definitiv eingeführt. Seit August 2019 werden laufend weitere Teile der Deutschschweiz erschlossen, sagt Jacqueline Bühlmann, Mediensprecherin der Post. Momentan machen neun Bäckereien in den Regionen Bern, Thun, Langenthal, Aarwangen, Olten, Luzern, Basel, Winterthur, Zürich und Zürcher Oberland mit. Das Ziel sei es, die Brot-Post schweizweit einzuführen, wo das die Kundschaft wünsche, so Bühlmann. Laufend würden Kooperationen mit weiteren interessierten Bäckereien geprüft. «Unsere Möglichkeiten richten sich dabei nach den Zustell-Kapazitäten in der jeweiligen Region. Die Zustellung der Post hat Priorität.» Neue Kundschaft gewonnen Bewusst arbeitet die Post mit regionalen Bäckereien zusammen. Das Logistiknetz der Post sei über lokale Zustellstellen organisiert, so Bühlmann. «Entsprechend liegt es nahe, die regionale Logistik mit regionalen Bäckereien zu verbinden.» Bühlmann betont auch den nachhaltigen Aspekt der Brot-Post: Für die Brotzustellung durch dei Post seien keine Extrafahrten nötig, da die Bestellungen von den Pöstlern auf ihren ordentlichen Touren ausgeliefert würden – mit umweltfreundlichen Elektrorollern. Wie hoch die Logistikgebühren sind, die die Post den Bäckereien verrechnet, will Bühlmann aus geschäftlichen Gründen nicht sagen. Auch über die Anzahl Abos oder die ausgelieferte Menge Brot schweigt sich die Post aus. Von Anfang an bei der Brot-Post mitgemacht hat die Berner Confiserie Eichenberger. «Wir waren von Anfang an vom Projekt überzeugt», sagt Simon Schläpfer, stellvertretender Geschäftsführer von Eichenberger. Auch Lebensmittel würden immer häufiger online bestellt, «wieso nicht auch unser Brot?», so Schläpfer. «Die Brot-Post ist für uns neben den Filialen ein zusätzlicher Verkaufskanal.» Nach rund einem Jahr sei er sehr zufrieden damit, wie es in Bern laufe, sagt Schläpfer weiter. Die Abonennten seien mehrheitlich Neukunden, die bisher nicht bei Eichenberger eingekauft hätten. «Wir konkurrrenzieren unsere Filialen mit dem Online-Angebot also nicht.» Ein weiterer Vorteil sei, dass man bei der Brot-Post keine Ausschüsse habe, weil man auf Bestellung produziere. Auch der administrative Aufwand sei dank den Tools der Post sehr überschaubar, sagt Simon Schläpfer. «So können wir uns ganz aufs Backen konzentrieren.» Auch bei der Post ist man zufrieden mit der Brot-Post und will Dienstleistungen rund ums Holen und Bringen «laufend ausbauen», wie Post-Sprecherin Bühlmann sagt. Die Zustellung regionaler Produkte sei ein Thema, das durchaus noch Potenzial habe. www.brot-post.ch stephan.moser@rubmedia.ch

Milchwirtschaftliches Museum

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