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Europäischer Handelsverband: Keine Probleme bei Lieferketten

Der europäische Handelsverband Eurocommerce sieht wegen der internen Grenzkontrollen und -schliessungen in Europa bislang keine grösseren Lieferprobleme.

von sda

Trotz Grenzkontrollen in der EU ist der Güterverkehr nicht beeinträchtigt. (Symbolbild Pixabay)

«Sehr grosse Schwierigkeiten haben wir von unseren Mitgliedern noch nicht gehört», sagte Neil Mcmillan von Eurocommerce am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Die meisten Länder folgten den Empfehlungen der EU-Kommission. Einzig an den Grenzen zwischen Italien und Österreich sowie zwischen Italien und Slowenien würden vereinzelt Lastwagen blockiert.

Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus hatten in den vergangenen Tagen etliche EU-Staaten Grenzkontrollen im eigentlich kontrollfreien Schengenraum eingeführt oder die Grenzen weitgehend geschlossen. Die EU-Kommission hatte stets davor gewarnt und betont, Waren müssten frei fliessen können. Um die Ausbreitung der Krankheit zu begrenzen und zu gewährleisten, dass Menschen und vor allem Waren an ihr Ziel kommen, schlug Kommissionschefin Ursula von der Leyen zweierlei vor: ein weitreichendes Einreiseverbot für Bürger der allermeisten Nicht-EU-Staaten und Leitlinien für die Grenzkontrollen. Beides wurde am Dienstagabend von den EU-Staats- und Regierungschefs gebilligt.

Warenlieferungen reibungslos

Mcmillan von Eurocommerce betonte nun: «Warenlieferungen sind bisher relativ reibungslos geschehen.» Die Lieferketten funktionierten bislang. Allerdings sei es noch zu früh, Entwarnung zu geben.

Die Leitlinien der EU-Kommission betonen unter anderem, dass der freie Warenverkehr gesichert bleiben müsse. Dies gelte vor allem für grundlegende Produkte wie Lebensmittel, Medizin und Schutzausrüstung. Deshalb sollten sogenannte «grüne Spuren» für Gütertransporte eingeführt werden. Auch Gesundheitschecks könnten durchgeführt werden. Grundsätzlich sollten Kontrollmassnahmen allerdings nicht zu grösseren Störungen führen. Bislang haben zwölf europäische Staaten Grenzkontrollen bei der EU-Kommission notifiziert.