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Lebensmittelhersteller im Ausnahmezustand

Schweizer Lebensmittelhersteller operieren mit der aktuellen Corona-Krise im Ausnahmezustand. Grössere Engpässe bei Personal oder Warenverkehr gibt es bisher keine.

Schweizer Lebensmittelhersteller sind gefordert - mit der erhöhten Nachfrage in den Läden gefordert und mit dem Schutz der Mitarbeitenden. «Wir arbeiten in unseren Industrieunternehmen und Verteilzentren in Sonderschichten, verstärken das Personal, machen Extrafahrten für die Belieferung der Filialen und haben die Kapazitäten auf der Strasse und der Schiene weiter erhöht», schreibt Marcel Schlatter, Sprecher beim Migros-Genossenschaftsbund. Man habe ein Basissortiment definiert, das sowohl in den Industrieunternehmen und in der Logistik priorisiert werde. Damit wolle man eine Grundversorgung sicherstellen. Es handle sich dabei um Güter des täglichen Bedarfs, die in etwa jenen des vom Bund definierten Notvorrates entsprächen. Stark erhöht sei die Nachfrage bei Körperhygiene, Beilagen, Konserven, Mehl und Zucker. In den Filialen komme es teilweise trotz massiv erhöhten Lieferkapazitäten und riesigem Personaleinsatz zu leeren Regalen, «das tut uns Leid», schreibt Schlatter. Allerdings sei es trotz Ausnahmesituaion nicht notwendig, grosse Vorräte anzulegen, die Regale würden laufend aufgefüllt. Bei der Migros-Tochter Micarna heisst es, derzeit gebe es keine Engpässe bei der Beschaffung oder beim Absatz. Auch auf die Logistik der Micarna habe die aktuelle Thematik keinen Einfluss, schreibt Micarna-Sprecherin Deborah Rutz. Als Frische-Verarbeiter sei man sich den täglichen Verarbeitungs- und Lieferrhythmus gewohnt und könne so auch fortwährend auf den Produktbedarf reagieren. «Die grösste Herausforderung ist die Gesundheit unserer Mitarbeitenden», schreibt Rutz. Das Risiko für diese müsse möglichst klein gehalten werden, denn Micarna spiele als Lebensmittelbetrieb eine zentrale Rolle in der Lebensmittelversorgung, und es sei entscheidend, dass der Betrieb aufrechterhalten werden könne. Aktuell könne man den Personalbedarf decken und spüre eine «hohe Solidarität in der Belegschaft». So würden Mitarbeitende aus der Administration bei Bedarf in anderen Abteilungen aushelfen. Milchverarbeiter Emmi stellt fest, dass die Nachfrage stark angestiegen ist – nicht nur nach lange haltbaren Produkten wie UHT-Milch, sondern auch nach Frischprodukten wie Joghurt oder Mozzarella. Das spiegle zum Teil die Verlagerung des Konsums von der Gastronomie in die privaten Haushalte, schreibt Emmi-Sprecherin Sibylle Umiker. Erwartungsgemäss stark zurückgegangen sei die Nachfrage nach Gastronomie-Produkten wie Kafferahmportionen. Beim Personal habe Emmi derzeit nur eine kleine Anzahl von Ausfällen im Zusammenhang mit Corona zu beklagen, heisst es weiter. Hauptherausforderung sei das Problem der Kinderbetreuung und der Umgang mit Risikopersonen. Bei Emmi sei der Anzahl der Arbeiten, die aus dem Home-Office erledigt werden könnten, relativ gering, der Grossteil der Mitarbeitenden sei in Produktion und produktionsnahen Bereichen beschäftigt. «Um der erhöhten Nachfrage nachkommen und allfällige Ausfälle kompensieren zu können, ist Emmi auf eine rasche Flexibilisierung der Vorgaben zu den Arbeitszeiten angewiesen», schreibt Umiker. Emmi habe seit Wochen ein global agierendes und professionelles Krisenmanagement aktiviert. Dabei liege der Fokus auf dem Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden und der Aufrechterhaltung der Produktion. Am meisten Massnahmen brauche es derzeit die Aufrechterhaltung der Lieferfähigkeit, nicht primär wegen eingeschränkter Waren- oder Rohstoffverfügbarkeit, sondern wegen der enorm gestiegenen Nachfrage. Bei Nestlé heisst es, die oberste Priorität sei, die Sicherheit und Gesundheit aller Mitarbeitenden und ihrer Angehörigen zu gewährleisten. Um sicherzustellen, dass die konstante Versorgung mit Nahrungsmitteln und Getränken funktioniere, arbeite man eng mit den Lieferketten-, Vertriebs- und Detailhandelspartner zusammen und bewerte die Situation täglich neu, sagt eine Nestlé-Sprecherin. Alle Produktionsstätten und Vertriebszentren in der Schweiz blieben weiterhin in Betrieb. Mitarbeitende in der Administration würden ermutigt, von zu Hause aus zu arbeiten. Mitarbeitende in den Fabriken, müssen die strengen Hygiene- und Abstandsmassnahmen in allen Räumen einhalten.        

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