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Bei der Proteinverarbeitung an vorderster Front

Der Technologiekonzern Bühler ist über verschiedene Sparten und alle Kontinente breit aufgestellt. Immer wichtiger wird die Forschung und Entwicklung im Bereich der pflanzliche Proteine.

Schwierigkeiten in Asien, brummende Geschäfte in den USA: So lässt sich das Geschäftsjahr 2019 von Bühler Uwzil in Kürzestform zusammenfassen. Erstmals sei Jahren, wie es an der Medienkonferenz vom 13. Februar hiess, stagnierte Bühlers Umsatz in China. Die Gründe dafür sind die Zollkonflikte mit den USA und eine Sättigung in der Autoindustrie. Die Stagnation hat Gewicht, immerhin erzielt Bühler in Asien einen Umsatzanteil von 34 Prozent. In den USA, die 16 Prozent zum Umsatz beitragen, profitierte Bühler von der guten Konjunktur. Insgesamt sank der Umsatz um 0,5 Prozent auf 3,25 Mrd. Franken, der EBIT stieg um 7,5 Prozent auf 248 Mio. Franken und der Reingewinn um 7,2 Prozent auf 202 Mio. Franken. Bühlers Probleme in Asien betrafen den Bereich Advanced Materials, wo allein die Spritzguss-Sparte für die Autoindustrie rund 80 Prozent des Umsatzes liefert. Hier habe man sich in einem «perfekten Sturm» wiedergefunden, sagte Konzernchef Stefan Scheiber. Der Gesamtumsatz für Advanced Materials sank um 8 Prozent auf 649 Millionen Franken, der Auftragseingang sank um gut 32 Prozent auf 48 Mio. Franken. Stabil blieb demgegenüber das Segment Grains & Food mit Anlagen aus den Bereichen Mühlen, Schokoladen- oder Teigwarenherstellung. Der Umsatz stieg leicht um 0,9 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken, der Auftragseingang stieg um 5,2 Prozent auf 1,8 Mrd Franken. Grössere Projekte realisierte Bühler mit Ardent Mills (USA), Barilla (Italien), Fahem (Yemen) oder der City Group (Bangla Desh). Süsse Synergien Im Segment Consumer Food, das Bühler Anfang 2019 nach der Übernahme des Waffelmaschinenherstellers Haas im Januar 2019 etablierte, konnten die Umsätze um 2,5 Prozent auf 774 Mio. Franken gesteigert werden, der Auftragseingang stieg um 1,7 Prozent auf 775 Mio. Franken. Der staatliche ägyptische Hersteller NSPO bestellte nicht nur vier Waffel- und Biskuitlinien, sondern im Verlauf des Jahres auch die Erweiterung einer Linie um eine Schokoladenüberzugsanlage sowie eine Mühle, eine Teig­warenanlage und eine Schokoladenanlage. Auch an den italienischen Hersteller Ferreo konnte Bühler eine integrierter Waffellinie liefern. Ferner entwickelte Bühler einen Prozess, um aus Waffeln essbare Kaffeebecher herzustellen und so den Plastikverbrauch zu vermindern. Bühler investierte 149 Mio. Franken in Forschung und Entwicklung, was 4,6 Prozent des Umsatzes ausmacht (Vorjahr: 4,4 %) Allgegenwärtig: Proteine Als weltweit wichtiger Player für die Ernährungswirtschaft sieht sich Bühler auch in der Verantwortung, vorauszudenken. «Wir müssen die Nahrungsmittelproduktion neu denken», sagte CTO Ian Roberts. Die Erhöhung der Erdtemperatur um ein Grad führe zu Ernteverlusten von bis zu 7 Prozent. Nachhaltigere Lebensmittel und alternative Proteine seien deshalb nicht nur ein Thema der jungen, veganen Hipster, sondern der ganzen Gesellschaft. Konkret involviert ist Bühler in die Entwicklung der Extrusionstechnologie, mit der das Start-up Planted seine Pouletfleisch-Imitation aus Erbsen produziert. Planted bezieht demnächst neue Produktionsräume auf dem ehemaligen Maggi-Areal in Kempthal und will die Produktion stark ausbauen. Derzeit ist deas Poulet-Imitat in grossen Coop-Filialen und in diversen Restaurants erhältlich. Andere Anwendungen von Bühler-Technologie sind die Produktion von Teigwaren aus Hülsenfrüchtenmehl oder die Gewinnung von Proteinen aus Insekten, vorerst hauptsächlich für Tierfutter. Ferner wird Bühler gemeinsam mit dem Aromenhersteller Givaudan in diesem Jahr in Singapur ein Innovationszentrum für Nahrungsmittel auf Pflanzenbasis eröffnen. Dieses soll Herstellern, Start-ups und Forschern für die Entwicklung von neuartigen Lebensmitteln offenstehen. Der Standort Singapur ist dabei nicht zufällig gewählt: Der Stadtstaat importiert heute 90 Prozent der Lebensmittel und möchte künftig nur noch 70 Prozent importieren. Um auf der extrem kleinen Landfläche die Lebensmittelproduktion steigern zu können, investiert Singapur massiv in neue Technologien im Foodsektor. Bühler hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 den Verbrauch von Wasser und Energie, aber auch den Warenverlust in den Wertschöpfungsketten um 50 Prozent zu reduzieren. Hier könne man nicht auf die Politik warten, sagte Roberts, sondern wolle gemeinsam mit Industriepartnern vorangehen. roland.wyss@rubmedia.ch

Milchwirtschaftliches Museum

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