5

Um ohne Wartezeit zum Artikel zu gelangen, benötigen Sie ein Abonnement.

Bereits registriert oder Abonnent:in?

Login

Jetzt Abo abschliessen

Probe Abo

Kostenlos

Geniessen Sie für einen Monat kostenlos alle Vorzüge eines Premiumabos.

Premium

ab CHF 98.–/Jahr

Online

Erhalten Sie uneingeschränkten Zugang zu allen Online-Beiträgen.

mit Papierrechnung ab 123.–

Premium Plus

ab CHF 170.–/Jahr

Online

Print

Uneingeschränkter Onlinezugang

Plus monatlich das gedruckte Magazin im Briefkasten.

mit Papierrechnung ab 195.–

Coronavirus treibt Nachfrage nach Verpackungen in die Höhe

Die Massnahmen der Behörden zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie treibt die Nachfrage nach Verpackungen in die Höhe. Gewisse Schweizer Verpackungshersteller profitieren vom Boom des Onlinehandels und von der höheren Nachfrage für die Verpackung von Lebensmitteln.

Vom momentanen Onlinehandel-Boom profitiert auch die Verpackungsindustrie. (Symbolbild Pixabay)

Weil Restaurants geschlossen haben, kaufen die Menschen mehr Nahrungsmittel ein, um sich zu Hause zu verpflegen. Zudem sind die Einkaufswagen auch voller als sonst, da sich die Leute Notvorräte anlegen.

«Die Nachfrage nach unseren Produkten ist auf einem sehr soliden Niveau», sagt Aluflexpack-Chef Igor Arbanas im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Das Aargauer Unternehmen stellt flexible Verpackungen aus Aluminium und Plastik unter anderem für die Nahrungsmittelindustrie her. Darunter sind beispielsweise Behälter oder Folien für die Verpackung von Produkten wie Käse, Schokolade oder auch Waschmittel.

In den letzten Wochen haben aber nicht nur die Konsumenten die Nachfrage angekurbelt. Auch die Lebensmittelhersteller haben ihre Lager an Verpackungen mehr als üblich aufgestockt.

Keine Probleme bei Rohmaterialien

Aluflexpack betont, genügend für die aktuelle Situation vorbereitet zu sein. «Wir haben schon im Januar begonnen, die Kontinuität unserer Lieferkette abzusichern und Notfallpläne aufzustellen», sagt Arbanas. «Bis jetzt haben wir keine Probleme beim Einkauf von Rohmaterialen bei den Lieferanten aus Europa und der ganzen Welt gehabt.»

Wichtig sei die Zusammenarbeit mit den Behörden: «Wir sind in ständigem Austauschen mit den lokalen Behörden, um einen störungsfreien Warenfluss zu gewährlisten», sagt der Aluflexpack-Chef.

Als Hersteller von Verpackungen für die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie sei man ein systemrelevantes Unternehmen. Es sei die Aufgabe der Regierungen, die Logistikketten intakt zu halten.

Genügend Plastikgranulat

Dennoch profitieren nicht alle Hersteller von Lebensmittelverpackungen vom derzeitigen Hype. Der Hersteller von Verpackungs- und Getränkekartons sowie deren Maschinen, SIG Combibloc, hat noch keine Beschleunigung bei den Bestellungen wegen des Coronavirus festgestellt.

Die Nachfrage steige im Rahmen der eigenen Erwartungen, teilte die Gruppe auf Anfrage mit. SIG Combibloc rechnet im laufenden Jahr mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum am unteren Ende einer Bandbreite von 6 bis 8 Prozent.

Das Coronavirus hatte bisher keinen Einfluss auf den Import von Plastikgranulat, das für die Herstellung von Behältern für Desinfektionsmittel unerlässlich ist. Für dieses Material hat die Schweiz Pflichtlager. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) versichert gegenüber AWP, dass genügend Plastikgranulat vorhanden sei.

Bei Aluflexpack hiess es, dass die bereits höhere Nachfrage nach Medikamentenverpackungen seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sich nicht verändert habe.

Onlinehandel boomt

Beim Verpackungsmaterialien-Lieferanten Raja Switzerland sind die Verkäufe wegen des boomenden Onlinehandels markant gestiegen. Denn wegen der geschlossenen Läden kaufen die Menschen halt im Internet ein.

Davon profitieren aber nicht alle Bereiche. So würden beispielsweise die Kleiderverkäufer seit der Verhängung des Ausnahmezustands durch den Bundesrat am 19. März weniger Verpackungen bestellen, sagte der Chef von Raja Switzerland, Pascal Weber.

Auf der anderen Seite hätten einige Unternehmen mit einer sehr breiten Produktpalette ihre Bestellungen bei der Schweizer Tochtergesellschaft des französischen Konzerns massiv erhöht. «Normalerweise sieht man dieses Auftragsniveau nur in der Weihnachtszeit», sagt Weber.

«Diese Unternehmen versuchen nicht einmal, über die Preise zu verhandeln. Sie wollen vor allem schnell beliefert werden», sagt der Raja Switzerland-Verantwortliche. Früher habe es Preisvereinbarungen gegeben. «Bei einigen Kunden haben unsere Volumina in den letzten drei Wochen zweistellige prozentuale Zuwächse verzeichnet.»

Krise beschert neue Kunden

Die Schliessung von Läden habe dem Unternehmen überdies neue Kunden gebracht. Vor allem kleine Detailhändler versuchten nun, ihre Waren über das Internet zu verkaufen. Bei den neuen Kunden habe man striktere Zahlungsbedingungen festgelegt. Denn einige dürften in der jetzigen Krise nicht mehr in der Lage sein, ihre Rechnungen in den nächsten Monaten zu bezahlen, sagt Weber.

Raja Switzerland verlangt von diesen Firmen nun Vorkasse, um negative Überraschungen zu vermeiden. Die Akzeptanz dafür sei im Moment ganz gut, sagt Weber.

Raja selber habe kaum logistische Probleme, weil sich die Zulieferer grossmehrheitlich in Europa befänden. Zudem habe man bereits die Lager aufgefüllt, hiess es.

Der jetzige Höhenflug dürfte aber nur vorübergehend sein. Sowohl Raja Switzerland als auch Aluflexpack gehen von einer Normalisierung des Geschäfts aus, wenn die Pandemie einmal eingedämmt ist.

Eigeninserat Veranstaltungen Eigeninserat Veranstaltungen

Ähnliche Beiträge

Wichtige Nachricht verpasst?

Nicht wenn Du den kostenlosen Newsletter abonniert hast.