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BO Milch beantragt Importmenge von 1000 Tonnen Butter

Um die Versorgung mit Butter sicherzustellen, beantragt die Branchenorganisation Milch beim Bund ein Importkontingent von 1000 Tonnen Butter. Der Schweizer Bauernverband protestiert.

In der Schweiz wird Butter langsam zur Mangelware. Der Verkauf ist in den letzten Wochen angestiegen, die Produktion liegt aber unter den Vorjahren, weil viel Milchfett in der Käseproduktion landet. Die Vereinigung der Schweizerische Milchindustrie VMI hat deshalb am 9. April beim Bund ein Gesuch für Importe von insgesamt 3000 Tonnen Butter gestellt. Die Schweizer Milchproduzenten wehrten sich dagegen. Die Branchenorganisation Milch hat nun im Namen der gesamten Branche ein Gesuch für 1000 Tonnen Butter gestellt. Am Lager seien nur rund 1500 Tonnen, begründet die BO Milch den Schritt. «Für eine langfristig sichere Versorgung in der Schweiz sollten aufgrund der langen Prozesse jetzt Butterimporte bewilligt werden.» Deshalb habe die BO Milch in dieser Woche dem Bundesamt für Landwirtschaft ein Gesuch für ein Importkontingent im Umfang von 1000 Tonnen gestellt. Der Entscheid für ein Importgesuch sei der BO Milch nicht leicht gefallen, heiss es weiter, man hätte die Butter lieber aus der inländischen Produktion, die Versorgung mit einheimischer Butter habe in der ganzen Branche einen hohen Stellenwert. Insgesamt würden pro Jahr rund 43 000 Tonnen Butter verkauft. Die BO Milch erwartet aufgrund des knappen Milchfett-Angebots leichte Preiserhöhungen bei Butter. Der Entscheid für Butterimporte sei nur möglich gewesen, weil man sich auf ein System für die Weitergabe des entstehenden Mehrwerts geeinigt habe. Für die betroffenen Milchlieferanten mache dies einen Preisaufschlag pro Kilogramm Milch zwischen 0,6 bis 1,0 Rp. aus, der durch die Marktakteure auszuhandeln sei. Bei den Schweizer Milchproduzenten SMP trägt man den Entscheid widerwillig mit. SMP-Sprecher Reto Burkhardt sagt: «Bei den aktuell sehr ungewissen Marktaussichten aus dem Ausland besteht aus Sicht der Milchproduzenten ein zu grosses Marktrisiko, weshalb ein dosiertes Vorgehen in Tranchen zu 500 Tonnen erfolgen muss. Butterhersteller, Detailhandel und die BO Milch sind jetzt in der Pflicht, die versprochenen Preiserhöhungen bei den Milchproduzenten umzusetzen.» Der Entscheid wurde nicht vom Vorstand der BO Milch gefällt, sondern von einer Arbeitsgruppe. «Im Vorstand wäre das so kaum durchgegangen«, sagt Burkhardt. Stefan Kohler, der Geschäftsführer der BO Milch, erklärt, man habe aus Zeitgründen den Entscheid in einer paritätisch besetzten Arbeitsgruppe behandelt. Die Milchproduzenten-Vertreter hätten unter der Bedingung zugestimmt, dass auf Milch, die an die industriellen Butterhersteller geliefert wird, ein ansehnlicher Zuschlag bezahlt werde. Auch die Käser würden für abgelieferten Rahm, der zu Butter verarbeitet wird, eine entsprechende Preiserhöhung erhalten. Der Schweizer Bauernverband hingegen bezeichnet den Entscheid der BO Milch als «komplett unverständlich und als Affront für die Schweizer Milchproduzenten». Die Butterlager seien in den letzten Wochen gewachsen, für die Milchproduzenten gebe es immer noch Abzüge für den Export von Milchfett, heisst es in einer Mitteilung. Teilweise würden die Produzentenpreise im Mai sinken, die von der BO Milch in Aussicht gestellte Erhöhung der Produzentenpreise auf Juli sei deshalb ungenügend. Dazu sagt Kohler, die Butterlager würden vor und nach Ostern aufgrund einer Mehrproduktion immer anwachsen, das entspanne die Situation nicht. Was die Milchpreisabzüge angehe, seien diese Teil der Nachfolgelösung Schoggigesetz. Dafür erhielten die Produzenten die neue Verkehrsmilchzulage von 4,5 Rappen pro Kilogramm. In diesem Exportstützungsmechanismus gebe es bestehende Verträge mit exportierenden Herstellerfirmen, die man erfüllen müsse.      

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