10.07.2023
Lebensmittel-Grosshandel mit starken Umsatzeinbussen
Nicht nur die Gastronomie, auch ihr Zustell- und Abholgrosshandel leidet stark unter den Auswirkungen der Corona-Krise, wie aktuelle Zahlen zeigen.
Geschlossene Restaurants liessen beim Lebensmittelgrosshandel die Umsätze einbrechen. (Symbolbild Pixabay)
Corona trifft auch den Schweizer Food-Service-Grosshandel massiv. Nachdem in der Schweiz im Februar die Umsätze im Abhol- und Zustellgrosshandel für Lebensmittel gegenüber dem Vorjahr um erfreuliche rund 9 Prozent gestiegen sind, brachen sie im März (-20%) und im April (-47 %) aufgrund des Lockdowns markant ein. Das zeigen die aktuellen Marktforschungsergebnisse der Grossopanel AG, die seit bald 30 Jahren das Einkaufsvolumen der Gastronomie misst. Enorme durch den Lockdown verursachte Umsatzrückgänge im Food-Service verzeichneten die Vergnügungsgastronomie mit minus 84 Prozent, Hotels mit minus 81 Prozent und Restaurants mit minus 76 Prozent. Ebenfalls stark betroffen waren Kantinen (-65 %) und Cafés/Tea-Rooms (-58 %), wie die Grossopanel in einer Mitteilung schreibt. Unterschiede gibt es hinsichtlich der Sortimentsgruppen: Besonders herbe Verluste mussten bei Lebensmitteln (-55 %), Tiefkühlprodukten (-55 %) sowie alkoholfreien Getränken (-51 %) hingenommen werden. Bis zu knapp 50 Prozent Einbussen verzeichneten die Bereiche Frischfleisch (49 %), Obst und Gemüse (-45 %), Wurst- und Fleischprodukte (-45 %), alkoholische Getränke (-44 %) sowie Frischfisch (-43%).
Umsatzrückgang bei Backwaren und Molkereiprodukten weniger stark
Alters- und Pflegeheime, Spitäler und der Lebensmittelfachhandel sorgten dafür, dass bei den frischen Backwaren (-30 %) und bei Molkereiprodukten (-36 %) der Umsatzrückgang nicht ganz so stark ausfiel. Geografisch gesehen waren der Kanton Tessin mit einem Gesamt-Minus von 56 Prozent und die Westschweiz mit minus 54 Prozent die unter den verordneten Massnahmen am stärksten leidenden Regionen in der Schweiz. Im Vergleich mit dem Lebensmittel-Grosshandel im benachbarten Ausland fällt auf, dass Österreich mit minus 71 Prozent und Deutschland mit minus 55 Prozent noch stärker betroffen sind als die Schweiz (-47%).
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