5

Um ohne Wartezeit zum Artikel zu gelangen, benötigen Sie ein Abonnement.

Bereits registriert oder Abonnent:in?

Login

Jetzt Abo abschliessen

Probe Abo

Kostenlos

Geniessen Sie für einen Monat kostenlos alle Vorzüge eines Premiumabos.

Premium

ab CHF 98.–/Jahr

Online

Erhalten Sie uneingeschränkten Zugang zu allen Online-Beiträgen.

mit Papierrechnung ab 123.–

Premium Plus

ab CHF 170.–/Jahr

Online

Print

Uneingeschränkter Onlinezugang

Plus monatlich das gedruckte Magazin im Briefkasten.

mit Papierrechnung ab 195.–

Pflanzenschutz: Agrarkonzern kooperiert mit Bioforscher

Der Ersatz von Kupfer als Pflanzenschutzmittel ist seit Jahren ein Ziel der Landwirtschaft. Um dieses zu erreichen, gehen das Agrarunternehmen Fenaco und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) eine Kooperation ein.

(Bild: Fenaco)

«Die Konsumenten wünschen sich eine Landwirtschaft ohne chemische Hilfsstoffe». Martin Keller, Vorsitzender der Fenaco Genossenschaft erklärte an der Medienkonferenz, gemeinsam durchgeführt vom Agrarkonzern und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FibL), das Dilemma, in welchem sich die Konsumenten, aber insbesondere die Landwirtschaft befindet. Denn gleichzeitig zur «chemielosen» Landwirtschaft, verlangen die Konsumenten auch makelloses Gemüse, wie Keller sagte. Die Herausforderungen, die Landwirtschaft umweltfreundlicher zu gestalten, würden nicht etwa abnehmen. Im Gegenteil: Der Klimawandel schaffe neue Probleme mit anderen und neuen Schädlingen. Darum habe Fenaco schon vor sieben Jahren, 14 Nachhaltigkeitsziele definiert und wolle künftig im alternativen Pflanzenschutz eine führende Rolle übernehmen. Fenaco investiere einen grossen Teil des Innovationsbudgets von einer Million Franken in Projekte rund um den nachhaltigen Pflanzenschutz, so Keller und gab bekannt, dass sich der Konzern ausser der bestehenden Kooperation mit der ETH-Zürich und Agroscope, nun auch mit dem FibL zusammentun wolle.  Grosses Schadenpotential In dieser strategischen Partnerschaft sollen marktfähige Lösungen für einen nachhaltigen Pflanzenschutz entwickelt werden. Ziel des ersten gemeinsamen Projekts, worin Fenaco das FibL mit einem Betrag von 150 000 Franken unterstützt, ist die Markteinführung eines Kupfer-Ersatzprodukts gegen den falschen Mehltau bei Reben und gegen weitere Pflanzenkrankheiten. Seit 20 Jahren würde die Branche grosse Anstrengungen unternehmen, um Kupfer zu reduzieren, sagte Michael Feitknecht, Forschungs- und Entwicklungschef bei der Fenaco. Das Schädigungspotential an Pflanzen, verursacht zum Beispiel von falschem Mehltau sei enorm und damit die Abhängigkeit von Kupfer gross. Dies obwohl robustere Pflanzensorten gezüchtet würden, neue Anbausysteme erforscht und alternative Pflanzenschutzmittel eingesetzt würden, so Feitknecht.  3500 Extrakte geprüft So stehe der Kupferersatz schon lange auf dem Traktandum, sagte Lucius Tamm, Co-Direktor vom FiBL Schweiz. Das FiBL betreibt seit 2011 in Zusammenarbeit mit dem Departement Pharmazeutische Biologie der Universität Basel ein Forschungsprogramm zur Entwicklung von Ersatzprodukten. Im Labor wurden über 3500 Extrakte von Pflanzen und Mikroorganismen auf ihre Wirksamkeit gegen Bakterien und Pilzkrankheiten getestet. Davon seien in ca. 10 Prozent wirksame Substanzen gefunden worden, die eine Wirkung gezeigt hätten, sagte Tamm. Davon prüfte das FiBL fünf Prozent weiter, worauf die Aktivsubstanzen identifiziert werden konnten. Diese Top-Kandidaten seien weiterentwickelt worden, so Tamm. Zuerst wurden die Pflanzen mit dem Testprodukt behandel, dann die Krankheit darauf inokuliert, gewartet bis die Pflanzen inkubiert wurden und dann ausgewertet, wie sich die Krankheit ausprägte. Nicht nur im Labor, es seien auch schon Feldversuche durchgeführt worden, sagte Tamm.  Patent eingereicht Das Patent der vielversprechendsten Substanzen sei eingereicht. Man könne noch nichts dazu sagen, um welches Extrakt es sich handle. Doch um ein Pflanzenschutzmittel auf dieser Basis zur Marktreife zu bringen, seien nun viele weitere Abklärungen in Bezug auf die Produktion, die Produktzulassung und die Vermarktung notwendig, sagte Tamm. Diese wollen das FiBL und die fenaco im Rahmen der neuen Partnerschaft gemeinsam angehen. Die Markteinführung eines Kupfer-Ersatzprodukts, welches voraussichtlich gegen den falschen Mehltau bei Reben und weitere Pflanzenkrankheiten eingesetzt werden kann, sei jedoch frühestens 2025 geplant.

Eigenwerbung Veranstaltungen Eigenwerbung Veranstaltungen

Ähnliche Beiträge

Wichtige Nachricht verpasst?

Nicht wenn Du den kostenlosen Newsletter abonniert hast.