Die Migros recycelt Treibhausgas für ihre Reinigungsmittel
Mit einem speziellen Fermentationsprozess gewinnt die Migros-Tochter Mibelle aus CO2 Ethanol, der dann in Migros-Putzmitteln zum Einsatz kommt.


Die Migros verkauft ab sofort Reinigungsmittel, die Alkohol (Ethanol) enthalten, der direkt aus Abgasen gewonnen wird. Durch das Recyceln des CO2 werde die Treibhausgas-Emission gesenkt und gleichzeitig spare man bei den Wasch- und Reinigungsmitteln herkömmlich produzierten Alkohol ein, für dessen Produktion normalerweise Pflanzen wie Zuckerrohr oder Zuckerrüben nötig sind. Bereits in diesem Jahr spare die Migros so 80 Tonnen herkömmlich produzierten Alkohol ein, teilte die Detailhändlerin am Montag mit.
Für das CO2-Recyling arbeitet die Migros-Tochter Mibelle seit zwei Jahren mit dem Start-up LanzaTech zusammen. LanzaTech hat ein Verfahren entwickelt, aus CO2, das etwa in Müllverbrennungsanlagen oder bei Ölheizungen ausgestossen wird, über einen Fermentationsprozess Alkohol herzustellen. Dazu kommen laut der Mitteilung Mikroorganismen zum Einsatz, die Kohlendioxid direkt in Alkohol umwandeln können. Aus diesem Alkohol werden dann Reinigungsmittel der Eigenmarken «Potz» und «Migros Plus» produziert.
Auch Verpackung aus recycliertem CO2
Der aus dem recycelten CO2 gewonnene Alkohol soll mittelfristig die gesamte Menge an herkömmlich hergestelltem Alkohol im Bereich Wasch-, Putzmittel und Kosmetik ersetzen. «Zudem prüfen wir aktuell, Verpackungen auf den Markt zu bringen, für deren Herstellung die gleiche Technologie genutzt werden kann», wird Luigi Pedrocchi, CEO der Mibelle Group, zitiert.
Zwar kostet der aus CO2 gewonnene Alkohol mehr als herkömmlicher Alkohol. Die Migros werde diesen Mehrpreis aber selber tragen und nicht an die Kundschaft weitergeben, heisst es in der Mitteilung weiter.