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Ein Run auf die Hofläden während dem Shutdown

Das Einkaufsverhalten in der Schweiz während der Corona-Krise änderte sich zwar, aber nicht drastisch. Und es kehrte rasch zur Normalität zurück, wie ein Webinar der HAFL Zollikofen zeigte.

(Symbolbild Pixabay)

Hat sich durch die Corona-Krise das Konsumverhalten der Schweizerinnen und Schweizer nachhaltig verändert? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Webinar «Passion for Food», das die BFH-HAFL am 10. September durchführte. Franziska Götze, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HAFL, stellte eine Studie vor, die als Online-Umfrage im März 2020 durchgeführt worden war. Sie hielt einschränkend fest, dass das Durchschnittsalter der 456 antwortenden Personen wohl unter dem Altersschnitt der Gesamtbevölkerung lag, und dass wohl auch das Bildungsniveau etwas höher sei als im Durchschnitt. Umfrageteilnehmende wurden über Netzwerke der HAFL und soziale Medien rekrutiert. Rund die Hälfte der Teilnehmenden gab an, das Einkaufsverhalten in verschiedenen Läden (Migros, Coop, Denner, Aldi, Globus, Alnatura, Reformhaus, Spar) während dem Shutdown gar nicht geändert zu haben. Bis zu 40 Prozent gaben an, weniger häufig oder viel weniger häufig eingekauft zu haben. Bei Käsereien, Bäckereien und Metzgereien gab es kein einheitliches Bild – etwa gleiche viele kauften dort häufiger und weniger häufig ein. Eine klare Zunahme gab es bei den Hofläden, wo 47 Prozent angaben, häufiger einzukaufen. Bio­läden und Unverpacktläden wurden tendenziell weniger aufgesucht. Als wichtigste Gründe für verändertes Verhalten wurde die Nähe zum Geschäft, die Unterstützung von lokalen Produzenten und die Sicherheit genannt. Ganze 60 Prozent gaben an, grundsätzliche nie Le­bensmittel online einzukaufen, 12 Prozent kauften häufiger online ein, 13 Prozent gleich häufig und 6 Prozent weniger häufig. Immerhin gut ein Viertel der Befragten gab an, etwas oder viel weniger häufig Fleisch konsumiert zu haben. Samuel Zaugg von der Proviande warf ein, dass laut den Zahlen des Bundes während dem Shutdown 20 bis 25 Prozent mehr Fleisch eingekauft wurde. Götze meinte, mit dem Wegfall der Gastronomie sei eben wohl insgesamt weniger konsumiert worden. Zaugg ergänzte, dass viele Edelstücke nicht verkauft wurden, die in die Gastronomie gehen, aber im Detailhandel nur wenig gekauft werden.

Dreifacher Umsatz im Hofladen
Philipp Riem führte im bernischen Kirchdorf einen Biobetrieb und einen Hofladen, er konnte während dem Shutdown mit seinem Team drei Wochenmärkte nicht mehr anfahren, weil sie nicht mehr stattfanden, gewann aber im Onlineshop mit Hauslieferdienst neue ­Kunden dazu. Die Hälfte davon waren Kunden, die sonst auf den Wochenmarkt kamen, ein Viertel waren solche, die durch den Shutdown zum Online-Kauf kamen, ein Viertel hatte ­vorher schon online Lebensmittel eingekauft, wich aber den langen Wartefristen bei LeShop und coop@home aus. Die Zahl der Bestel­lungen in seinem Onlineshop verdoppelte sich, den Umsatz konnte er sogar verdreifachen. Nach dem Shutdown startete Riem wieder mit den Wochenmärkten und konnten im Onlineshop lediglich das Viertel der Kunden behalten, die aufgrund der Corona-Krise neu online bestellt hatten. Auch die Bestellmengen normalisierten sich nach dem Shutdown wieder. Riem verkaufte bei Früchten und Gemüse, bei Mehl und Hefe massiv mehr, viele Kunden, die bei Riem sonst nur Früchte und Gemüse kaufen, kauften neu auch Milchprodukte und Fleisch.

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