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Protein: Gefragter Baustoff 

Der Run auf proteinreiche Ernährung ist ungebrochen. Traditionelle und neue Verarbeiter springen auf den Trend auf. Dabei entstehen auch erstaunliche ­Neuheiten.

Wer ein Drei-Mi­nuten-Ei zum Frühstück isst, der hat den Pro­teinbedarf seines Körpers für den Tag schon fast gedeckt. Auch Fleisch oder Hülsenfrüchte enthalten viel Protein. Doch das unverarbei­tete, simple Nahrungsmittel reicht heute nicht mehr. Die Verarbeiter haben längst erkannt, dass alle möglichen Le­bensmittel dank verschiedenen Verfahren mit zusätzlichem Protein angereichert werden können – und dann mit dem Aufbaustoff Protein beworben wer­den können. Der Gesundheits- und Fitness­trend hilft dabei enorm. Die Trendforscherin Hanni Rützler ordnet zum Beispiel den Trend zum Protein-Power-Food in den Megatrend Gesundheit ein, wie die Food-Forscherin in einem ihrer Bücher schreibt. Der Mensch überlege sich genau, womit sein Motor gefüttert werde, so Ritzler.  Das Angebot ist in den letzten Jahren ­dementsprechend breit geworden. Proteinreiche Nahrung wird als Snack im Riegel, im Müesli, als Chips oder sogar in Bonbons an­geboten. Das Internet ist voll mit Angeboten zu Muskelaufbauprodukten. Dabei spielen Milchprodukte schon seit Jahren eine grosse Rolle, weil in diesen natürlicherweise ein hoher Anteil Protein enthalten ist. Während die Protein­produkte der Molkereien vor Jahren meistens einfach in den «Molke­drinks» bestanden, wird der Proteintrend heute mit vielfältigeren Produkteangeboten genutzt. Emmi mit neuen Produkten «Hol dir deine Extraportion Protein»: Der Slogan von Emmi für seine Energy Milk sagts gleich direkt. Während der Energy Drink bei seinem Erscheinen vor bald zwanzig Jahren einfach auf das Argument Energie zielte, reicht dies heute nicht mehr. Emmi hat im Mai drei neue Protein-Produkte lanciert. Zwei davon, die Energy Milk 30G Whey mit Schokolade/Nuss und mit Erdbeeren/Rhabarber, hätten sich schon gut im Markt etabliert, sagt Emmi-Sprecherin Sibylle Umiker. Frisch auf dem Markt und mit viel Protein ausgestattet ist auch das Joghurt YoQua und beim neuen Caffè Latte High Protein gibt Emmi neben der Magermilch noch zusätzlich Milchpro­teine zu. Diese werden vorgängig durch Filtration konzentriert, wo­durch sich ein erhöhter Proteingehalt ergibt, wie Umiker sagt. Demgegenüber wird bei der «konven­tionellen» Caffè Latte Espresso teilentrahmte Milch mit entsprechendem Proteingehalt eingesetzt.  Man sehe schon seit Jahren, dass Proteinprodukte sehr beliebt seien und eine steigende Nachfrage hätten, sagt Migros-Pressesprecher Sebastian Senn. Der Detailhändler hat schon vor drei Jahren unter der Eigenmarke «You» und «Oh!» diverse Proteinprodukte lanciert. Zum Beispiel Proteinbrote, Mozzarella, Skyr Quark, Pasta aus Hülsenfrüchten oder auch Fertiggerichte wie Linsen mit Gemüse. Unter «Oh!» ­werden laut Senn diverse High Protein Joghurts, Quark, Puddings, Drinks sowie Salatkäse und Hüttenkäse geführt.  Auch Danone führte diesen Sommer in der Schweiz die Proteinlinie MyPRO+ mit drei Produkten ein. Diese sind mit einem Nutri-Score «A» bewertet. Die Produkte haben maximal 0,5 Gramm Fett pro 100 Gramm und ­kom­men ganz ohne zugesetzten Zucker aus, wie Danone-­Sprecher Philipp Aeschlimann schreibt. Nestlé ist seit Jahren mit Protein-Getränken am Markt dabei. Zum Beispiel mit dem Lindahl’s Kvargh Drink, auf Basis von fettarmer Milch in den Aromen Pfirsich, Passionsfrucht, Vanille und Himbeeren. Ferner hat Nestlé Health Science unter der Marke «Re­source» verschiedene Molkenprotein-Produkte im Angebot. Hart umkämpfter Markt Auf den boomenden Markt drängen viele Anbieter. Gerade der Bereich Joghurt/Quark sei ein sehr stark umkämpftem Marktumfeld, sagt Emmi-Sprecherin Umiker. Der Durchschnittspreis für Proteinprodukte werde in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter sinken. Der Preisunterschied gegenüber konventionellen Produkten ist schon heute nicht mehr gross. Laut Umiker liegt der Preis von «konventionellem» Caffè Latte bei coop@home bei 80 Rappen/100 ml und beim mit Protein angereicherten Caffé Latte High Protein bei 88 Rappen/100 ml. Bei Joghurt beträgt der Preisun­terschied für 100 Gramm 12 Rappen.  Internationaler Markt Der in Produktegruppen Molke-Protein, Eier-Protein, Soja-Protein, Kasein und andere unterteilte Markt werde trotz höherer Preise global stark weiterwachsen. Davon ist der Marktforscher marketgrowthinsight.com überzeugt. Dabei helfe, dass die Akteure angefangen hätten, ihre Strategien anzugleichen. In Deutschland ist die Zahl der Konsumenten, die mindestens einmal pro Jahr ein Protein-Produkt gekauft haben, zwischen 2015 und 2017 von 13 auf 34 Prozent angestiegen, wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) schreibt. Im 2013 machte der deutsche Handel mit Proteinprodukten noch rund 50 Millionen Euro Umsatz. Im 2017 betrug dieser schon mehr als das Vier­fache. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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