["Die Sial in Paris, wie man sie kennt, konnte in diesem Jahr nicht stattfinden.","Personalisierte Ernährung wird in Zukunft wichtiger, sagt Sophie de Reynal."]

Und wie re­­agiert die Lebensmittelindustrie auf die Herausforderungen? Diesen Fragen gingen Experten an der virtuell durchgeführten Sial-Konferenz «SIAL Insights» Ende Oktober in Paris nach. Die internationale Lebensmittelmesse SIAL selbst konnte wegen Corona nicht stattfinden, sie wurde auf den Oktober 2022 verschoben. Ein Fazit der Konferenz: Die Pandemie hat dem Lebensmittel-Onlinehandel Schub verliehen – und zwar dauerhaft. Die Lebensmittelindustrie reagierte ganz unterschiedlich darauf, wie Jeremy Prouteau vom DigitalFood Lab sagte. Während manche Firmen davon ausgingen, dass nach dem Lockdown alles wieder wie früher sein würde, nahmen andere Firmen die Krise als Chance und entwickelten neue Geschäfts­ideen. Und die Konsumenten? Laut einer Onlineumfrage, die vor und nach dem Lockdown in elf Ländern, darunter den USA, Russland, China und Japan, durchgeführt wurde, zählen für sie vor allem drei Dinge: eine gesunde Ernährung, die Möglichkeit, Lebensmittel online zu kaufen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. «50 Prozent der Produkte, die wir in fünf Jahren konsumieren werden, gibt es heute gar noch nicht», prophezeit Sophie de Reynal von NutriMarketing. Personalisierte Ernährung sei das Ding der Zukunft. Die Ernährungswissenschaftlerin Nathalie Hutter-Lardeau wiederum glaubt, dass mit dem Trend zum Homeoffice die Leute wieder vermehrt Zeit hätten, selber zu kochen – und die Zutatenliste von industriell hergestellten Lebensmitteln zu studieren.