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Schwappt die «Hard Seltzer»-Welle in die Schweiz?

Hard Seltzer? Das ist Blöterliwasser mit Alkohol und Aromen. In den USA ist das Getränk ein Renner. Hierzulande mischen erste Unternehmen mit. Auch Coca-Cola steht am Start.

von mos

Yeaah ist eine von rund zehn Schweizer Hard-Seltzers-Marken. (Bild yeaah/zvg)

Hard Seltzer, wörtlich übersetzt «hartes Sprudelwasser», hat seinen Ursprung in den USA. Dort startete die neue Getränkekategorie 2016 und ging ab wie ein Zäpfchen: Der Umsatz stieg laut dem Fachportal «Just Drinks» in den USA von 1,6 Milliarden Dollar im Jahr 2016 auf 4 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Nun ist das Phänomen Hard Seltzer auch in der Schweiz angekommen, wie die «Handelszeitung» in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet.

Rund zehn Schweizer Marken gibt es laut der Zeitung bereits, etwa Against the Grain, Bubblz, Dr. Gabs, Limmatwasser oder Yeaah. Das neue Getränk sei vor allem eine Alternative für Bierkonsumenten, sagte Arturo Sutter, Chef der Zürcher Getränkefirma Trivarga, zur Zeitung: «Es enthält gleich viel Alkohol wie Bier, aber wesentlich weniger Kalorien. Deshalb fürchten sich auch alle Brauereien vor der Konkurrenz.»

Brauerei Locher füllt Yeaah ab

Erste Schweizer Brauereien wollen sich den Trend nicht entgehen lassen. Die Appenzeller Brauerei Locher etwa  ist laut dem Bericht Lohnabfüllerin für Yeaah. Und auch bei der St. Galler Brauerei Schützengarten ist Hard Seltzer ein Thema, wie Geschäftsführer Reto Preisig der Zeitung sagte.

Durchgestartet ist Hard Seltzers in der Schweiz noch nicht, was auch daran liegen dürfte, dass wegen Corona viele grosse Sommerpartys und Open-Airs abgesagt wurden.

Coca-Cola steigt ins Hard-Seltzer-Geschäft ein

Am Start steht auch der Getränkeriese Coca-Cola. Mit seiner Hard-Seltzer Marke Topo Chico lanciert das Unternehmen erstmals in seiner über hundertjährigen Firmengeschichte weltweit ein alkoholisches Getränk. In Österreich ist laut «Handelszeitung» die Markteinführung bereits im gange. Ob Coke sein Hard Seltzer auch in der Schweiz einführt, wollte Matthias Schneider von Coca-Cola Schweiz der Zeitung nicht verraten. «Topo Chico ist ein Thema für den Schweizer Markt; ob und wann wir es hier lancieren, ist noch nicht entschieden», so Schneider. Interessant sei Hard Seltzer, weil sein Unternehmen damit auch Konsumenten in bisher «nicht abgedeckten Bereichen wie leichten Bieren oder Cocktails» erreiche.