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Bei vegan und clean Label ist Zug drin

Die virtuelle Ausgabe der Ingredienzenmesse Fi Europe zeigte, wo gerade die Post abgeht: Bei pflanzlichen Proteinen und bei Clean-Label-Lösungen. Mit der Online-Messe selber waren die Aussteller nur halb zufrieden.

Messen sind für viele Unternehmen nach wie vor wichtig, um für die eigenen Produkte und Dienstleistungen neue Kunden zu finden, bestehende Kunden zu pflegen oder um neue Zulieferer oder neue Produktideen aufzustöbern. Während der Corona-Pandemie sind Messen – grosse Ansammlungen von potenziellen Virenträgern in grossen In­nenräumen – aber ungefähr das Letzte, was sich Gesundheitsbeamte und Regierungen wünschen. Und auch viele verantwortungsbewusste Unternehmen verzichten in dieser Situation lieber auf Messen. Dies – und meist nicht die eigene Einsicht der Messeorganisatoren – führt seit einiger Zeit dazu, dass von den grossen europäischen Messen eine nach der anderen abgesagt wird. So entschieden die Organisatoren der Ingredienzenmesse Fi Europe Ende September, das reale Event abzusagen und unter dem Namen «Fi Europe Connect» eine virtuelle Messe durchzuführen – um eine Woche verlängert vom 23. November bis 4. Dezember. Die Aussteller machten mit den virtuellen Standgesprächen durchzogene Erfahrungen. Pflanzenproteine, wohin man schaut Fi Europe Connect bot neben der Plattform, um Aussteller und Kunden zu verbinden, ein Online-Programm mit Referaten und Podien. «Plant-based» war an der Messe omnipräsent, das Potenzial, bei Fleisch-, Käse- und Milchersatzprodukten und bei Proteinprodukten nicht nur Proteine zu ersetzen, sondern auch geschmacklich, texturmässig und farblich einiges zu verbessern, ist riesig, die Geschäftsmöglichkeiten ebenso. Biospringer, eine Tochter des französischen Hefe-Konzerns Lesaffre, stellte ein neues Protein auf Hefebasis vor, geeignet für den Einsatz in Fleisch- und Käsesubstituten. Gemäss Hersteller bietet das Produkt Proteissimo 101 Textureigenschaften, die besonders kritisch sind: Safthaltefähigkeit und Kaubarkeit beim Fleisch, cremige Textur und Schmelzfähigkeit beim Käse – nebst geringem Einfluss auf Farbe und Geschmack. ADM stellte das Erbsenprotein ProFam vor. Es bietet gute Löslichkeit und Gelierfähigkeit, einen Proteinanteil von 80 Prozent, ein neutrales Geschmacks- und Farbprofil und eignet sich für Fleisch- und Milchalternativen, Drinks, Brotaufstriche und Snacks. Nicht ganz überraschend war auch, dass im aktuellen Umfeld der Corona-Pandemie das Thema Immunverstärkung betont wurde. So präsentierte Brenntag unter dem sinnigen Namen «Immuni-Fizz» ein Konzept für im­munverstärkende kohlensäurehaltige Drinks, mit Vitaminen und Mineralstoffen wie Zink oder Selen. Der Ge­schmack kommt von Granatapfelkonzentrat, dazu kommen Ginseng und Echinacea. Auch die Lesaffre-Tochter Gnosis wartete mit einem «Immunitätsbooster» auf: Bacillus subtilis BSCU1 ist ein Probiotikum, das dem Körper bei der Antikörperbildung hilft. Der Farbstoffhersteller GNT rief die «Love Color Red» zur Trendfarbe für 2021 aus – für Fleisch­alternativen, für saisonale Backwaren, Konfekt oder auch Getränke. Die natürlichen Farbstoffe unter der Marke Exberry haben laut Hersteller eine Färbekraft, die sonst nur synthetische Farbstoffe ermöglichen. Sie stammen von Rohstoffen wie Radieschen und Holunder, die Pigmente werden nur durch Schneiden, Erhitzen oder Kochen und ohne chemische Stoffe extrahiert und sind hitzeresistent. Knochenstärker und Bio-Gewürzmischungen Unter den rund 300 Ausstellern, die sich online präsentierten, gab es auch ein paar wenige Schweizer Firmen. Omya aus Oftringen, mit einem Umsatz von immerhin vier Milliarden Franken und weltweit 9000 Mitarbeitenden, ist als Hersteller von Kalziumkarbonat auch in der Baustoff-, Farbstoff- oder Kosmetikindustrie tätig. Im Bereich Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel wird Kalziumkarbonat gegen Osteoporose verwendet – mit älter werdender Bevölkerung ein wichtiger werdendes Problem –, aber auch als Weisspigment etwa für Kaugummis, für Glasuren, als pH-Regulator, als Extrusionshilfe oder als Gelierhilfe. Omya forte ist ein Kalziumkarbonat für starke Knochen, das dank einem speziellen Verfahren besonders porös ist und vom Körper gut aufgenommen werden kann, wie Omya-Verkauftsleiter Stefan Lander erklärte. Omya bietet zum Kalziumkarbonat auch Vitamin D3, das dem Körper hilft, das Kalziumkarbonat am richtigen Ort, nämlich eben in den Knochen, einzubauen. Omya liefert als Händler eine breite Palette von Vitaminen, Süssstoffen, Farbstoffen, Fasern oder Konservierungsstoffen. Würzmittelhersteller Hügli, 2018 von der Bell Food Group übernommen, präsentierte Bio-Gewürz­mischungen für Snacks, die mit den verschärften EU-Bio-Verordnungen für Bio-Aromen ab 2022 konform sind. «Hier hat Hügli eine grosse Erfahrung und kann interessante Lösungen für Chips, Pop Corn und ähnliches bieten», sagte Ana Argudo, Key Account Manager bei Hügli. Beim Thema Salzreduktion bietet Hügli ein natürliches Aroma mit Kaliumchlorid und wei­teren Komponenten, das umami-Geschmack liefert. «Bei Fleischkäse beispielsweise kann mit einer Do­sierung von 0,5 Prozent eine Salzreduktion um bis zu 50 Prozent erreicht werden», sagte Argudo. Bei flüssigen Produkten wie Bouillons könne der Salzgehalt, mit einer leicht höheren Dosierung, um knapp 40 Prozent gesenkt werden.» Der deutsche Hersteller Beneo stellte an der Messe eine funktionale Reisstärke vor, die in Saucen, Dippings oder Backfüllungen für weiche und cremige Texturen sorgt. Remypure S52 P ist vorgekocht und ermöglicht so die Anwendungen in kalten Produkten. Sie ist stabil auch bei hohen pH-Werten und mechanischen Scherkräften und kommt mit dem Rohstoff Reis dem Clean-Label-Trend entgegen.Der südkoreanische Hersteller Samyang präsentierte die Zuckerart Allulose, die verglichen mit nor­maler Saccharose 70 Prozent Süsskraft bietet, aber nur 0,2 Kilokalorien. Allulose wird in dem Samyang-Prozess durch ein nicht gentech­nisch verändertes Mikrobakterium produziert und ist unverdaulich. Allulose kommt natürlicherweise in Feigen oder Kiwis vor und befindet sich in der EU im Zulassungsprozess als Novel Food.

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