Frankreichs Finanzminister sagt «Non» zu einer Übernahme Carrefours

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire stemmt sich mit aller Macht gegen eine Übernahme des heimischen Handelsriesen Carrefour durch den kanadischen Konzern Alimentation Couche-Tard.

«Meine Position ist klar: Ich sage freundlich, aber sehr entschieden Nein», sagte Le Maire am Freitag dem Sender BFM TV. Die Lebensmittelsicherheit in Frankreich stehe auf dem Spiel. Dabei handele es sich um ein strategisches Interesse Frankreichs. «Deshalb verkaufen wir nicht einen grossen Handelskonzern», unterstrich er. Auch die Arbeitnehmer reagierten skeptisch: «Die Belegschaft ist überrascht und ein bisschen beunruhigt», sagte Sylvain Mace, ein Vertreter der Gewerkschaft CFDT bei Carrefour, dem Radiosender BFM Business.

Carrefour kommt im französischen Lebensmittelhandel auf einen Marktanteil von rund 20 Prozent. Zusammen mit anderen Ketten hat Carrefour wesentlich Anteil an der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln in der Corona-Krise. Der Handelskonzern ist eine der grössten Arbeitgeber Frankreichs.

Analysten hatten angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Online-Händler eine Konsolidierung des Marktes in Europa und Frankreich erwartet. Die kanadische Kette Couche Tard - Namensgeber ist die Nachteule - hatte die Franzosen ins Visier genommen und ein unverbindliches Angebot von 20 Euro je Aktie vorgelegt. Carrefour-Aktien gaben nach Le Maires entschiedener Bekräftigung der Ablehnung der Übernahme-Pläne nach und notierten am Vormittag bei 16,56 Euro.

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