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Am stärksten wurde das Wachstum von Nestlé von den Purina-Heimtierprodukten angekurbelt. Milchprodukte seien im hohen einstelligen Bereich gewachsen und Kaffee im mittleren einstelligen Bereich, teilte Nestlé am 18. Februar mit. Als lohnende Investition erwies sich der Vertriebsdeal mit Starbucks: Der Umsatz mit den entsprechenden Produkten kletterte auf 2,7 Milliarden Franken und generierte 2020 einen zusätzlichen Umsatz von über 400 Millionen. Auch Gesundheitsprodukte legten mit zweistelligen Raten zu.
Dabei gelangen die Verkaufssteigerungen vor allem über Kanäle wie den Detail- und Onlinehandel. Die Onlineumsätze legten um fast die Hälfte zu und steuern inzwischen 12,8 Prozent zum Umsatz bei. Dagegen litt das Ausserhaus-Geschäft unter den Schutzmassnahmen gegen die Pandemie. So schrumpfte das stark von Hotels und Restaurants abhängige Wassergeschäft weiter. Erst kürzlich gab Nestlé den Verkauf des nordamerikanischen Wassergeschäfts an die US-Finanzinvestoren One Rock Capital Partners und Metropoulos & Co für 4,3 Milliarden Dollar bekannt.
Firmenverkäufe schmälern den Umsatz
Der ausgewiesene Umsatz ging aufgrund der Verkäufe von Firmenteilen sowie des starken Franken indes um 7,9 Prozent auf 84,3 Milliarden Franken zurück. So hatte Nestlé etwa das Hautpflegegeschäft sowie das US-Glacégeschäft verkauft. Am Umsatz verdiente Nestlé auf Stufe Betriebsgewinn 17,7 Prozent und damit etwas mehr als noch im Vorjahr mit 17,6 Prozent. In absoluten Zahlen sank entsprechend dem tieferen Umsatz und der negativen Wechselkurseffekte auch der bereinigte Betriebsgewinn um 8,3 Prozent auf 14,9 Milliarden, der Reingewinn um 3 Prozent auf 12,2 Milliarden Franken.
Für das laufende Jahr erwartet Nestlé eine weitere Steigerung beim organischen Umsatzwachstum in Richtung eines mittleren einstelligen Wachstums. Auch die zugrunde liegende operative Ergebnismarge solle sich «kontinuierlich moderat» verbessern. Dazu werden Steigerungen sowohl beim zugrunde liegenden Gewinn je Aktie zu konstanten Wechselkursen als auch bei der Kapitaleffizienz erwartet. Mittelfristig peilt Nestlé weiterhin ein mittleres einstelliges Umsatzwachstum an. Bei der operativen Marge soll es eine anhaltende moderate Verbesserung geben.
Der Umbau zahlt sich aus
Nestlé-CEO Mark Schneider hat in den letzten Jahren den Umbau der Firma vorangetrieben. Im letzten Jahr wurden der Bereich Skin Health, das Glace-Geschäft in den USA, und das Geschäft mit Erdnussmilch und Reisporridge in China verkauft, die Charcuterie-Tochter Herta wurde in ein Joint-Venture eingebracht. Dafür übernahm Nestlé innovative Firmen wie den Hochpreis- Tierfutterhersteller Lily's Kitchen, die beiden Mahlzeiten-Lieferdienste Freshly und Mindful Chef oder Aimmune Therapeutics, einen Hersteller von Produkten gegen Erdnussallergien.
Schneider erklärte in einem Artikel in «Fortune» kürzlich auch, weshalb Nestlé bis 2030 die Treibhausgas-Emmissionen halbieren und bis 2050 auf Netto Null bringen will: «Klimaschutz ist keine Philantropie», stellte er klar. «Unternehmen wie Nestlé mit einem globalen Fussabdruck und riesigen Versorgungsketten müssen die Bedrohung unserer Zivilisation durch den Klimawandel ernst nehmen, um langfristig erfolgreich zu sein.» Es sei klar, dass die Konsumenten immer mehr auf Umweltfreundlichkeit und Transparenz achten würden. «Wenn wir ihre Bedürfnisse ignorieren, werden sie auch unsere Produkte ignorieren», so Schneider. Es gebe auch immer mehr Druck von der Politik und von Investoren.
Es gehe aber auch um die Mitarbeitenden: Nur wenig sei für Menschen so motivierend, wie der Beitrag zur Zukunftssicherung des Lebens auf der Erde. «Gutes zu tun und es gut zu machen, verschafft uns einen Vorteil im globalen Rennen um Top-Talente.»