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Aldi Süd will krisenfester werden

Der deutsche Discounter Aldi Süd will in Krisenzeiten künftig keine leeren Regale mehr riskieren - und nimmt deshalb die Lieferanten stärker in die Pflicht.

von mos

Am Anfang der Coronapandemie waren die Supermarktregale wegen Hamsterkäufen zum Teil leergekauft. Das will Aldi künftig verhindern. (Symbolbild Pixabay)
In einem Brief fordert Aldi Süd von einigen Lieferanten eine Bevorratungsgarantie, um in Krisenzeiten relativ kurzfristig mehr Ware beziehen zu können. Als Krisen explizit erwähnt werden in dem Brief Pandemie, Krieg oder soziale Unruhen, wie die «Lebensmittelzeitung» berichtet. Erklärt Aldi infolge einer Krise erhöhten Bedarf, soll sich der Hersteller für die Dauer von drei Monaten verpflichten, zwischen 130 und 150 Prozent der sonst üblichen Menge zu liefern, heisst es in dem Schreiben. Könne der Hersteller diese Vorgabe nicht erfüllen, müsse er Schadenersatz zahlen, heisst es weiter. 

Die Lieferanten nehmen Aldis Forderung nach Übermengen laut dem Zeitungsbericht mit gemischten Gefühlen auf. Aldi betonte gegenüber der Zeitung, man sei an fairen Lösungen interessiert. «Unseren Lieferanten sollen durch die Bevorratung keine unangemessenen Benachteiligungen entstehen.» Im Interesse der Kunden lege man in der aktuellen Situation aber Wert darauf, dass die Lieferanten für den Krisenfall bei besonders kritischen Artikeln in bestimmten Warengruppen einen gewissen Vorrat vorhalten, sagt Aldi.