18.11.2022
Kartoffelpackerei: Nun packt ein Roboter mit an
Die Fenaco hat in ihrer Kartoffelpackerei in Bätterkinden (BE) einen Roboter für die Verpackung von Kartoffeln in Betrieb genommen. Das spart Zeit und entlastet die Mitarbeitenden.
Der Roboter «Armin» packt Kartoffelsäcke in Gebinde. (Bild Fenaco/zvg)
In der Kartoffelpackerei Bätterkinden von Steffen-Ris, einer Organisationseinheit der Agrargenossenschaft Fenaco, werden jährlich rund 9,5 Millionen Kartoffelsäcke verarbeitet und für die Auslieferung an den Detailhandel kommissioniert. Die Arbeit ist körperlich anstrengend: Die Mitarbeitenden hieven täglich mehrere Tonnen Kartoffeln auf bis zu zwei Meter Höhe. Nun übernimmt eine massgeschneiderte Roboterzelle einen Teil der anstrengenden Arbeit, wie die Fenaco am Donnerstag mitteilte. Der Automatisierungsschritt ermöglicht laut Mitteilung eine Prozessbeschleunigung von rund 30 Prozent und entlaste die Mitarbeitenden.
Die zweiteilige Roboterzelle wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Emmentaler Maschinenbau-Start-up TwinAutomation und den Verantwortlichen bei Fenaco Landesprodukte entwickelt. Der Roboter «Armin» - benannt nach einem langjährigen Mitarbeiter der Kartoffelpackerei - sei europaweit einzigartig, heisst es in der Mitteilung. «Beim Bestücken der Gebinde dürfen die Kartoffelsäcke nicht beschädigt werden, gleichzeitig dürfen die Säcke nicht über das Gebinde hinausragen. Es ist anspruchsvoll, diesen Prozess zu automatisieren. Denn Kartoffeln sind ein natürliches Produkt und nicht normiert», beschreibt Klaus Meier, Leiter des Standorts Bätterkinden, die Herausforderung.
Kann verschiedene Gebinde palettieren
Eine Besonderheit des Roboters ist der multifunktionelle Gebindegreifer. Dank dieser Innovation sei es möglich, mit demselben Greifer leere Gebinde bereitzustellen und verschiedene Gebinde zu palettieren. Die Roboterzelle beinhaltet ausserdem eine Wendestation für die Kartoffelsäcke, eine Durchlaufwaage, eine Rüttelstation und einen Palettenlift.
Die Roboterzelle startete den Testbetrieb Ende 2020. Die Resultate seien innert weniger Wochen so positiv gewesen, dass sie nun voll im Einsatz stehe, so die Fenaco. «Aufgrund der guten Erfahrungen werden wir weitere Verarbeitungslinien mit Roboterzellen bestücken», sagt Jörg Schär, Mitglied der Geschäftsleitung von fenaco Landesprodukte.
Dieses Video auf Youtube zeigt «Armin» im Einsatz: https://www.youtube.com/watch?v=x24WL2GcVQ8
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