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Corona beschleunigt globale Food-Trends

Lebensmittel für das mentale Wohlbefinden, mehr Preistransparenz und faire Preise und ein Aufschwung von Food-Communities: Diese globalen Trends erwarten uns laut den Marktforschern von Mintel dieses Jahr.

Das Corona-Jahr 2020 hat auch das Verhalten und die Bedürfnisse der Konsumenten grundlegend beeinflusst. Gewisse Trends wurden beschleunigt, andere erhielten durch die Pandemie einen neuen Dreh. Das Marktforschungsunternehmen Mintel hat in seinem aktuellen Trendbericht «Globale Lebensmittel- und Getränketrends 2021» drei Trendtreiber ausgemacht, die dieses Jahr und darüber hinaus die Lebensmittel- und Getränkeindustrie massgeblich beeinflussen werden:
 Nahrung für den Geist: Innovative Lebensmittel und Getränke können das mentale und emotionale Wohlbefinden fördern und werden die Grundlage einer gesunden Ernährung sein. 
Qualität neu definiert: Unternehmen werden sich mit neuen Definitionen von Vertrauen, Qualität, und dem, was wirklich lebensnotwendig ist, auseinandersetzen. 
Vereint durch Ernährung: Lebensmittel- und Getränkeunternehmen können das Bedürfnis des Menschen, sich einzigartig und besonders zu fühlen, in Einklang bringen mit dem Wunsch, Teil einer grösseren Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu sein.
Nahrung für den Geist
Unsicherheit, Stress, Ängste: Die Corona-Pandemie hat bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig mentale und emotionale Gesundheit ist. «In den nächsten Jahren werden sich deshalb die Konsumenten verstärkt Produkte und Dienstleistungen wünschen, die ihnen mentale und emotionale Vorteile bieten», ist Alex Beckett, Associate Director bei Mintel Food & Drink, überzeugt.
Das können einerseits funktionelle Lebensmittel sein, die die Konzentrations- oder Entspannungsfähigkeit unterstützen, zum Beispiel ein Müesli, das mit Vitaminen und Spurenelementen angereichert ist, die eine positive Wirkung auf Psyche und Kognition haben. Punkten können laut Mintel auch jene Getränke und Lebensmittel, die mit Ritualen bei der Zubereitung oder dem Konsum Momente der Ruhe und Entspannung verschaffen. Ein Beispiel ist die Hongkonger Kaffeemarke Mr and Mrs Bean. Sie verkauft hochwertigen Kaffee, der in kleinen Filterbeuteln direkt in der Tasse mit heissem Wasser aufgebrüht wird – die Kaffeezubereitung als entspannendes Ritual. 
Die Trendforscher rechnen ausserdem damit, dass in den nächsten Jahren neue Produkte entstehen, die uns helfen sollen, beim Fernsehen, Computerspielen oder Meditieren noch besser zu entspannen. Das können Snacks sein, die einem beim Spielen eines actiongeladenen Videospiels mehr Energie geben sollen, oder ein beruhigendes, aromatisiertes Getränk, das zu einer (Online-)Meditation getrunken wird. 
Die Covid-Pandemie habe laut Mintel vielen die Risiken einer ungesunden Ernährung bewusst gemacht. Das werde dem Mindful Eating Schub verleihen, einem Ernährungstrend, der eine intuitive, achtsame und bewusste Ernährung befürwortet. Immer mehr Menschen werden sich damit befassen, was sie konsumieren und wie sich dieser Konsum bei ihnen auswirkt. Für Lebensmittel- und Getränkehersteller biete das die Chance, ihre Produkte unter dem Aspekt der Mindfulness zu vermarkten, die den Konsumenten erlauben, achtsamer zu essen und zu trinken. Ein zentraler Ansatz werde dabei sein, auf Produkte mit hoher Nährstoffdichte zu setzen, die im Verhältnis zur Kalorienzahl eine hohe Zahl an wertvollen Nährstoffen bieten. 
Qualität neu definiert 
Der Pandemie-Schock führt laut Mintel dazu, dass sich die Konsumenten wieder auf das Wesentliche zurückbesinnen, auf das, was ihnen einen wirklichen Nutzen bringt. «Sie konsumieren minimalistisch und möchten für ihr Geld etwas bekommen», sagt Mintel-Forscher Beckett. 
Viele Menschen werden auch in den nächsten zwölf Monaten zu Hause arbeiten und auch ihre Freizeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Für Marken und Detailhändler biete sich die Chance, mit «budgetfreundlichen Inspirationen und abenteuerlichen Geschmacksrichtungen» die tägliche Routine der Konsumenten zu durchbrechen. Dabei braucht es laut Mintel ganz unterschiedliche Angebote, die zeitsparend und kreativ zugleich seien und Genuss in Gesundheit in Einklang bringen. Gefragt seien insbesondere auch ansprechende, gehobene Mahlzeiten für besondere Anlässe des «Hometainment». 
In einer Rezession schauen die Konsumenten zwar verstärkt aufs eigene Portmonee, die Pandemie hat aber laut Mintel auch das soziale und ökologische Bewusstsein gestärkt. Marken und Detailhändlern biete sich deshalb jetzt die Chance, vermehrt auf Produkte mit ethischem oder ökologischem Mehrwert zu setzen, die sie zu einem angemessenen Preis verkaufen. Dabei seien höhere Preise möglich, solange transparent gemacht werde, wie diese zustande kämen. Als Vorbild nennt Mintel die französische Marke «C’est qui le patron», die die Konsumenten entscheiden lässt, was ihnen bei Lebensmitteln wichtig ist, wie diese produziert werden sollen und welchen Preis sie bereit sind, dafür zu zahlen. 
Ein bleibendes Erbe von Corona werde ein verstärktes Bedürfnis nach Hygiene und Sicherheit beim Einkaufen und in der Gastronomie sein. Konsumenten erwarten laut Mintel kontaktlose Innovationen wie etwa smarte Einkaufswagen, die automatisch fahren, oder Verpackungen, die den direkten Kontakt mit den Händen etwa beim Verzehr unterwegs auf ein Minimum reduzieren. 
Vereint durch Ernährung 
«Durch die Pandemie haben die Menschen einen stärkeren Gemeinschaftssinn entwickelt. Sie haben gemerkt, wie wichtig es ist, sich verbunden zu fühlen und andere zu unterstützen», sagt Beckett. Gleichzeitig haben viele im Corona-Jahr das Kochen als kreatives Hobby entdeckt. Lebensmittel- und Getränkehersteller werden dieses Momentum in den nächsten Monaten gleich mehrfach für sich nutzen, so die Vorhersage von Mintel. Die Unternehmen würden die Menschen dazu ermutigen, ihre Marken als eine Form der Selbstdarstellung zu nutzen (etwa mit Posts in den sozialen Medien) und ihre Fans in Communities zusammenbringen – virtuell und im realen Leben. Aus diesen Gemeinschaften lasse sich Kapital schlagen, etwa mit Formen des Empfehlungshandels, bei dem die persönliche Shoppingerfahrung mit anderen Käufern und Freunden geteilt wird.
Den Unternehmen biete sich über die Gemeinschaften aber auch die Möglichkeit, den Konsumenten etwas zurückzugeben. Als Beispiel nennt Mintel die Initiativen von Detailhändlern, die während dem Lockdown Nachbarschaftshilfen für vulnerable Menschen organisierten, die nicht selber einkaufen konnten.

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