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Gut durch ein schwieriges Jahr navigiert

Emmi konnte 2020 die Umsatzverluste im Food-Service-Geschäft teilweise kompensieren und steigerte den Umsatz und das Betriebsergebnis. Das grösste organische Wachstum erzielte Emmi in Europa.

Die Spitze von Emmi mit VR-Präsident Konrad Graber, CEO Urs Riedener und Finanzchefin Ricarda Demarmels präsentierte an einer Medienkonferenz vom 2. März solide Geschäftszahlen für das schwierige Jahr 2020. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 188,4 Millionen Franken übrig, 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Ohne einen Einmaleffekt aus dem Verkauf des spanischen Ziegenkäsegeschäftes vom Dezember 2020 wären es 202,6 Millionen gewesen und damit 3,9 Prozent mehr als 2019.
Den operativen Gewinn (EBIT) steigerte Emmi um 5,5 Prozent auf 256,6 Millionen Franken mit einer Marge von 6,9 Prozent. Ohne den Einmaleffekt wären es hier 271,2 Millionen bei einer Marge von 7,3 Prozent gewesen. Der Umsatz stieg um 6,1 Prozent auf 3,71 Milliarden Franken. Organisch, das heisst aus eigener Kraft, betrug das Plus 1,9 Prozent.
Wachstum mit Desserts, Ziegenmilch und Bio
Emmi konnte auch die Bruttogewinnmarge leicht steigern, das heisst, während der Coronapandemie waren es nicht nur Basisprodukte wie Butter oder Milch, die mehr gekauft wurden. Emmi konnte auch mit Desserts, Ziegenmilch- und Bioprodukten gut wachsen. «Dass es uns gelungen ist, bei schwierigen Rahmenbedingungen und erheblichen Einbussen im Food Service-Bereich weiter profitabel zu wachsen, ist auch Beleg für das besondere Engagement unserer Mitarbeitenden und die Resilienz unserer Organisation», sagte Urs Riedener.
Im Frühjahr 2020 habe man «nach zwei, drei Wochen gemerkt: Wir können Corona», sagte Riedener. Hier habe man auch neue Chancen gesehen und neue Absatzkanäle gefunden. Weil Emmi in den Betrieben in Italien schon früh betroffen gewesen sei, habe man dort für das gesamte Unternehmen viel lernen können. 
Das grösste organische Wachstum verzeichnete Emmi in der Division Europe mit 4,4 Prozent auf 630,7 Mio. Franken. Die Division Americas, zu der nebst Nord- und Südamerika auch Frankreich, Spanien und Tunesien gehören, wuchs um 1,6 Prozent auf 1282 Mio. Franken, die Division Schweiz wuchs um 1,4 Prozent auf 1686 Mio. Franken. Damit macht die Division Americas im letzten Jahr bereits 34,6 Prozent des Gesamtumsatzes aus, die Division Schweiz noch 45,5 Prozent. In der Division Americas kompensierten die Wachstumsmärkte Chile, Brasilien und Tunesien das wegen der Corona-Pandemie stockende Nordamerika-Geschäft. Wie Riedener erklärte, hatte das auch damit zu tun, dass etwa in Brasilien der Staat Konsumgutscheine ausgab. In den USA übernahm Emmi den Hersteller Indulge Desserts und verspricht sich davon nicht nur eine eigene Präsenz im weltweit grössten Dessertmarkt, sondern auch zusätzliche Vertriebsmöglichkeiten und Skaleneffekte für das Dessertgeschäft insgesamt.
In der Schweiz verzeichnete Emmi bei Molkereiprodukten ein starkes Wachstum im ersten Halbjahr und eine deutliche Abschächung im zweiten Halbjahr, aufgrund der Normalisierung im Detailhandel und der anhaltenden Auswirkungen im Food-Service. Beim Käse konnte Emmi dank Le Gruyère AOP, Kaltbach oder scharfer Maxx organisch um 2,4 Prozent wachsen, deutlich gestiegene Käseimporte hätten aber das Umsatzwachstum gehemmt. Mit Frischprodukten steigerte Emmi den Umsatz organisch um 2 Prozent, die Nachfrage nach Joghurt und Glace im Retailgeschäft stieg.
Nur noch nachhaltige Milch 
Emmi verarbeitet heute zu 93 Prozent Schweizer Milch, die nach dem Standard Swissmilk Green produziert wird, bis 2023 sollen es 100 Prozent sein. Bis 2027 soll weltweit alle Milch Nachhaltigkeits-Anforderungen erfüllen, die über lokale Mindeststandards hinausgehen. Hier sei man daran, einen Kriterienkatalog zu formulieren, sagte Riedener. Bei Treibhausgasen konnte Emmi seit 2014 eine Reduktion um 24 Prozent erreichen. Food Waste konnte seit 2017 um zehn Prozent reduziert werden, damit sei man aber nicht zufrieden, hier brauche es weitere Anstrengungen. Neu will Emmi die ganze Wertschöpfungskette in die Reduktion von CO2 miteinbeziehen und hat dafür einen Netto-Null-Reduktionspfad definiert. 
Für das laufende Jahr erwartet Emmi eine Stabilisierung im zweiten Halbjahr in den relevanten Märkten und für 2022 dann eine Normalisierung. Es sei weiterhin mit hohen Umsatzschwankungen und mit organischem Wachstum zwischen 1 und 2 Prozent zu rechnen. Für den Schweizer Markt erwartete Riedener eine Verschlechterung: Der anhaltende Import- und Preisdruck bei Milchprodukten werde zu einem Umsatzrückgang von 1 bis 2 Prozent führen. Für «Europa» rechnet Emmi mit langsamerem Wachstum, für «Americas» hingegen mit einem Wachstum von 4 bis 6 Prozent. 

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