Auch das Berggebiet wäre laut SAV stark betroffen. (Bild lid/ji)
Die Initiativen verunmöglichten sinnvolle Kreisläufe und die Zusammenarbeit zwischen den Betrieben, heisst es in einer Mitteilung des SAV. Wenn von der Trinkwasser-Initiative die Rede sei, werde hauptsächlich über Pflanzenschutzmittel gesprochen. Die Initiative täusche darüber hinweg, dass für die Alp- und Berglandwirtschaft besonders auch die Einschränkungen in Bezug auf das Futter relevant sind. Die Vorgaben der Initiative verunmöglichten die Rücksichtnahme auf die Gesundheit der Tiere oder jährliche Schwankungen bei der Futterproduktion, so der SAV. Bei Schneewetter und starker Trockenheit könne es auch auf der Alp nötig sein, wenig zusätzliches Futter vom Tal zu füttern, um Mangelerscheinungen bei den Tieren zu vermeiden.
Weniger Tiere gesömmert
Durch die Trinkwasserinitiative würde die Landwirtschaft so stark eingeschränkt werden, dass der Tierbestand in der Berglandwirtschaft massiv abnehmen würde, fürchtet der Verband. Dadurch würden auch weniger Tiere gesömmert. Dies führte zur Aufgabe von Alpen mit der Folge von Verbuschung, Abnahme der Biodiversität und allen Konsequenzen für Selbstversorgung, Landschaft und Tourismus.
Der SAV geht davon aus, dass die Pestizidfrei-Initiative, die auch den Import umfasst, nicht mit internationalem Recht vereinbar ist. Schlussendlich führte die Annahme der Initiative dazu, dass nur der Schweizer Landwirtschaft ein enormer Mehraufwand auferlegt würde, währenddem es für die importierten Lebensmittel keine solchen Vorgaben geben würde.
Obwohl die Alpwirtschaft eine der naturnahesten und traditionellsten Produktionsform sei, sei davon auszugehen, dass ein grosser Teil der Alpen die Bewirtschaftung bei Annahme der Trinkwasser- und Pestizidinitiative aufgeben müssten, so das Fazit des SAV.