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Mahlzeit! Hexenküche Lebensmittelindustrie

Unser Lebensmittelsystem steht Kopf: Noch nie war das Angebot in den Geschäften grösser. Und noch nie war unser Lebensmittelbudget kleiner.

Unser Lebensmittelsystem steht Kopf: Noch nie war das Angebot in den Geschäften grösser. Und noch nie war unser Lebensmittelbudget kleiner. Ausserdem sind Übergewicht und Diabetes zu wahren Volkskrankheiten geworden. Mit diesen nicht leicht zu verdauenden Sätzen beginnt die Dokumentation von Maud Gangler und Martin Blanchard. Kann ein Film in 90 Min. diese Behauptungen mit Fakten untermauern? Ja, und zwar indem die Filmemacher zu einem fiktiven Lebensmittelproduzenten werden, der Cordon bleus herstellen will. Der Film beginnt am Technocampus Alimentation, in einem Vorort von Nantes. Ein Team von Lebensmittelexperten zeigt, wie mit Hilfe von 30 Zutaten ein industriell gefertigtes Cordon bleu entsteht. Die im Labor gedrehten Filmszenen sind sachlich und kommen ohne unnötige Effekthascherei aus – wie übrigens auch der Rest der Dokumentation.
Anschliessend sieht man hinter die Kulissen der Zutaten, welche für das industriell designte Cordon bleu nötig sind. Es folgen Sequenzen der industriellen Hühnerverarbeitung, unter die Lupe kommt agglomeriertes Fleisch, ein Zusatzstoff im Schmelzkäse wird vertieft und schliesslich wird gezeigt, wie beim Kauf von Cordon bleus einem die Werbung täuscht. Für «Mahlzeit! Hexenküche Lebensmittelindustrie» hat das Filmteam in ganz Europa verschiedene Drehorte aufgesucht. Unter anderem wurde in einer französischen M&M’s Fabrik gefilmt, um zu zeigen, wie es der Firma nach 40'000 Stunden Forschung und Entwicklung und einem Aufwand von 40 Mio. Euro gelang, das umstrittene Titandioxid E171 von der M&M’s-Oberfläche zu verbannen. An den gezeigten Drehorten kommt eine Vielzahl von Experten zu Wort, so auch der pensionierte Koni Grob, der vor 20 Jahren mit seinen Forschungsarbeiten an gentoxischen bzw. reaktiven Substanzen am Kantonalen Labor Zürich für Aufsehen sorgte.
Was braucht es, um ein Cordon bleu auf vegan umzupolen? Auch das zeigt die Dokumentation. Am Beispiel der industriellen Gewinnung von pflanzlichem Eiweiss wird das sogenannte Cracking von Erbsen erklärt und wie durch dieses Verfahren die zerlegten Einzelteile der Erbse sich nach Belieben wieder neu zusammenzubauen lassen.
Welche Ernährungsweise wollen wir? Welche Gesundheit? Welche Gesellschaft? Mit diesen Fragen endet der Film. Für mich ist klar: Eine alleingültige Antwort gibt es nicht. Jedoch bin ich einmal mehr darüber erfreut, dass es den TV-Kanal Arte gibt. «Mahlzeit! Hexenküche Lebensmittelindustrie» ist auf der Arte-Homepage bis zum 1. August 2021 abrufbar.
Der Film auf arte

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