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Aldi und Lidl puschen eigene Bio-Label

Die Bio-Knospe bleibt den Discountern nach wie vor verwehrt. Auch ein neues Bio-Suisse-Label ist gescheitert. Aldi und Lidl bauen deshalb ihre eigenen Bio-Label weiter aus.

Schon seit Jahren möchten auch die beiden Discounter Aldi und Lidl ihre Bio-Produkte mit der renommierten Knospe von Bio Suisse ausloben. Doch ihre Bemühungen waren bislang vergeblich. Zwar präsentierte der Produzentenverband Bio Suisse 2019 eine neue Distributionspolitik, die es auch kleineren Händlern hätte ermöglichen sollen, die Knospe oder das Bio-Suisse-Logo zu verwenden. Die Hürden waren für die Discounter allerdings viel zu hoch. «Man hat uns die Vorschrift gemacht, dass wir mindestens 800 Bio-Produkte führen müssen, um das Knospe-Label zu bekommen», erklärte Aldi-Suisse-Chef Jérôme Meyer jüngst in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Wenn man nur 1600 Produkte im Sortiment habe, sei das «schier unmöglich». Aldi hat aktuell laut eigenen Angaben über 300 Bio-Produkte im Sortiment, Lidl rund 300.
Neues Label abgelehnt
Dass dieses Modell für den Discount nicht funktioniert, hat auch Bio Suisse gemerkt. Das Modell sei zu undifferenziert und zu stark auf die Anzahl Produkte fixiert gewesen, schreibt Bio-Suisse-Sprecher David Hermann auf Anfrage von alimenta. Man habe deshalb das Modell überarbeitet und die nötige Anzahl der Produkte stark reduziert. «Wir wollen ein Modell, das für alle Marktpartner attraktiv ist und für die verschiedenen Formate im Schweizer Detailhandel funktioniert: Discount, To-Go, kleine Verkaufsstellen und so weiter», sagt Hermann. 
Mitte April präsentierte der Vorstand von Bio Suisse seinen Delegierten ein neues Bio-Suisse-Label. Das hätte auf Produkte gedruckt werden dürfen, die zu 80% aus Rohstoffen aus Schweizer Bio-Produktion bestehen. Zwar stimmte eine Mehrheit der Delegierten für das neue Label, die nötige Zweidrittelmehrheit kam jedoch nicht zustande. Die genauen Gründe für die Ablehnung müsse man noch analysieren, sagt Hermann. In der Diskussion hätten einige Produzenten die Alleinstellung der Knospe und den Wert dieser Marke gefährdet gesehen. Der Auftrag der Delegiertenversammlung, eine Markenpolitik auszuarbeiten und umzusetzen, bleibe jedoch bestehen, so Hermann. «Wir wollen weiter wachsen und suchen deshalb attraktive Modelle zur Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern.»
Bio auch ohne Knospe erfolgreich
Für die Discounter Aldi und Lidl ändert das Abstimmungsresultat nichts, wie sie auf Anfrage mitteilen. Beide wollen ihr Bio-Sortiment weiter ausbauen und setzen dabei auf ihre eigenen Bio-Label. «Unabhängig vom Abstimmungsausgang halten wir an unserer Strategie fest und konzentrieren uns stattdessen vor allem auf den Ausbau unseres Eigenlabels Nature Suisse Bio», schreibt Aldi-Sprecherin Vanessa Senn. Sämtliche damit ausgelobten Artikel seien Schweizer Bio-Produkte und erfüllten die strengen Anforderungen der Knospe von Bio Suisse. Die Bio-Linien von Aldi seien beliebt «und finden auch ohne die Knospe oder andere Bio-Suisse-Labels reissenden Absatz», hält Senn fest. Rund jedes dritte Bio-Produkt bei Aldi stammt aus der Schweiz und trägt das Label «Nature Suisse Bio».
Lidl betont, man erachte den Standard der Bio-Suisse-Knospe als einer der höchsten im Schweizer Markt und verfolge deshalb konsequent deren Einhaltung. So würden alle Produkte des Eigenlabels «Bio Organic» verpflichtend nach den Richtlinien der Bio-Suisse-Knospe hergestellt. Das Label komme bei der Kundschaft sehr gut an. 
Beide Discounter haben ihr Bio-Sortiment in den letzten Jahren deutlich ausgebaut und damit auch mehr Umsatz gemacht. Bei Lidl nahm der Bio-Umsatz im Coronajahr 2020 um 47 Prozent zu, bei Aldi sogar um 55 Prozent.

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