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Lenk Milch: Investition im Simmental

Die Milch des Simmentals soll vermehrt im Berggebiet verarbeitet statt ins Tal transportiert zu werden. Dieses Ziel verfolgt die Lenk Milch AG und investiert dabei kontinuierlich in die Produktion.

Der Käsebruch wird in die neue Presse eingeschwemmt. Daraus entstehen Simmentaler-Käsespezialitäten. (Bild zVg)

Das Simmental steht seit Jahrhunderten für Milch und Käse. Die grünen Täler und die Alpen mit den saftigen Weiden sind Ursprungsort der weltberühmten Simmentalerkuh. Zwar wird immer noch ein grosser Teil der Milch aus dem Simmental in der Industrie im Flachland verarbeitet, dennoch entstehen immer mehr Milchprodukte in der Region selber. Besonders im Sommer, wo aus der Simmentaler-Milch viel Alp- und Hobelkäse hergestellt wird. 
Dass die Milch wieder vermehrt lokal im Tal verarbeitet werden kann, dafür sorgen einige Molkereien und Käsereien - darunter die Lenk Milch AG, die seit Jahren immer mehr Milch verarbeitet. «Wir haben letztes Jahr ungefähr 1,5 Millionen Liter Milch verarbeitet - rund 300000 Liter mehr als im Jahr zuvor -, sagt Walter Treuthardt, Geschäftsführer der Lenk Milch AG. Und man wolle diese Menge kontinuierlich steigern. 
Dazu braucht es Produkte, die von den Konsumentinnen und Konsumenten geschätzt werden. Und diese Produkte hat die Lenk Milch AG - etwa das Lenker Bergtummeli, von dem ungefähr 28 Tonnen produziert werde, oder dem Säumerkäse, ein Hartkäse im 6-Kilogramm-Format, der mit einer interessanten Geschichte aufwarten kann. Dieser wurde nämlich schon vor hunderten von Jahren über den Rawilpass am Wildstrubelmassiv mit Maultieren transportiert ins Wallis transportiert. Auf dem Rückweg wurden die Maultiere mit Weisswein beladen. 
Das Leaderprodukt ist der Simmentaler Bergkäse, der über die Mifroma in der Migros Aare verkauft wird. Auch Fonduemischungenverkaufen sich gut, wie Treuthardt erklärt. Daneben werden Spezialitäten wie der Lenker-Käse oder der Blauschimmelkäse «Lenker Berg Bleu» produziert. Die Produkte verkaufen sichnicht nur im «grossen» Detailhandel, sondern auch bei kleineren Spezialitätenhändlern wie «Vom Chaeser» oder Baumann Käse. Aber auch im betriebseigenen Laden wird einiges verkauft. 
«Letztes Jahr konnten wir die Menge von ungefähr 130 Tonnen auf 150 Tonnen steigern», sagt Treuthardt. Besonders im Sommer sei das Geschäft gut gelaufen. Als Zulieferer der Gastronomie, der SAC-Hütten und Hotels habe man von einheimischen Touristen profitiert. Zudem habe man für einen neuen Partner Raclette produzieren können, sagt Treuthardt.
Investitionen die sich lohnen
Wenn laufend mehr Käse produziert wird, müssen irgendwann die Produktionsanlagen angepasst werden. So investierte die Käserei im letzten Jahr in wichtige Infrastrukturprojekte. Zum Beispiel in die Käsepresse, in die Klimatisierung und in Lagerkapazitäten (s. Kasten «Investition in Technik»). «Man kann nicht guten Käse herstellen und diesen dann in der Affinage vernachlässigen», sagt Treuthardt. Er hat 2013 die Geschäftsführung übernommen und war davor schon elf Jahre Produktionsleiter der Käserei. Im Lenker Käsekeller lagern viele Käsesorten, die Goldmedaillen bei Qualitätswettbewerben erhalten haben. Die 54 Milchproduzenten, die mit knapp 70 Prozent Aktienanteilen Besitzer der Käserei sind, erhalten proportional zu ihren Anteilen eine Erfolgsprämie für ihre Milch.
Gross und klein läuft gut
Die Lenk Milch hat Konkurrenz erhalten. Seit Anfang 2020 wird unten, am Eingang zum Simmental, in der neuen Naturpark-Käserei Simmentaler Switzerland AG Käse im industriellen Massstab hergestellt. Man habe aber ein gutes Verhältnis zur neuen Käserei, sagt Treuthardt: «Man tut einander nicht weh.» Obwohl der «grosse Bruder» auch Käse unter dem Namen «Simmentaler» verkauft. 
Für Treuthardt ist das kein Problem: Die Grosskäserei, wo an der Migros kürzlich 23 Prozent Anteile erworben hat und neu auch einen Verwaltungsratssitz stellt, stelle Budgetkäse her, während in der Lenk Premiumkäse produziert werde. Ausserdem produziere die Naturpark-Käserei Käse in Mengen, zu dessen Produktion gerade mal einige Tage benötigt werde, während in der kleinen Lenk Milch, die gleiche Menge in einem Jahr produziert werde. Im Vergleich zur Lenk Milch wird dort ungefähr 30 mal mehr Milch verarbeitet. Die beiden unterschiedlichen Unternehmen sind mit der Aaremilch ausserdem in der gleichen Produzentenorganisation.
Den Käse «Simmentaler», der aus Milch von original Simmentaler Kühen hergestellt wird, hat die Lenk Milch aber vorsorglich schon vor sechs Jahren schützen lassen. So kann die Lenk Milch auch in Zukunft mit einer starken Marke ihre Spezialitäten verkaufen. Schliesslich vermarktet die starke Konkurrenz unten im Tal mit der Bildmarke «Simmental Switzerland» ihren Käse. 

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