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Der kalte Frühling mit zahlreichen Frostnächten, der regenreiche Sommer und die Unwetter mit Hagelschäden würden zu einer ernüchternden Bilanz führen, schreibt der SOV. Während die Kirschenernte mit rund 1’500 Tonnen und damit 72 Prozent des Fünfjahresmittel noch ansehnlich gewesen sei, zeige sich bei den Zwetschgen und Aprikosen ein anderes Bild. Die Erträge für Zwetschgen betragen laut SOV mit 1’300 Tonnen nur 40 Prozent und für Aprikosen mit 2’200 Tonnen sogar nur 35 Prozent des Fünfjahresmittel. Die Unwetter hätten nicht nur die Früchte und Bäume beschädigt, sondern auch ganze Infrastrukturen. Dies habe zu Schäden in zweistelliger Millionenhöhe geführt, heisst es weiter.
Erfreulicher sehe die Lage derweil bei den Beeren aus. Sowohl bei den Erdbeeren als auch bei den Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren habe die Ernte dem Mittel der letzten fünf Jahre entsprochen. Das sei den modernen Anbaumethoden zu verdanken: Ein grosser Teil der Beerenkulturen wird unter Folientunnels angebaut.
Moderne Produktion und gezielter Pflanzenschutz
Der Sommer 2021 habe gezeigt, wie wichtig Witterungs- und Pflanzenschutz sei. Der Schweizer Obstverband unterstütze die Reduktion der Risiken von Pflanzenschutzmitteln und arbeite zusammen mit dem Handel an einer Lösung. Das nasse Frühjahr und der regenreiche Sommer hätten aber die Grenzen einer Reduktion von Pflanzenschutzmitteln aufgezeigt, schreibt der SOV weiter. Die Krankheitsentwicklung sei aussergewöhnlich stark gewesen und ohne gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und teilweisem Witterungsschutz wäre bei Kirschen und Zwetschgen wohl ein Totalausfall entstanden. Ohne wirkungsvollen Pflanzenschutz gehe es nicht und in Bezug auf den Witterungsschutz müsse im Rahmen der Revision des Raumplanungsgesetzes, die Erstellung von modernen Obstbauanlagen erleichtert werden.