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Zweifel investiert in Genusswerkstatt

Der Kartoffelchipshersteller hat sein Besucherzentrum eingeweiht. Mit Christoph Zweifel steht nach einem Unterbruch von 29 Jahren wieder ein Familienmitglied an der Spitze des Unternehmens, das im Umsatz zulegt.

Im Mai 2020 hat Christoph Zweifel das Ruder im Familienunternehmen übernommen. (zVg)

«Ich habe selbst bald nicht mehr daran geglaubt, dass es so weit kommen könnte.» Christoph Zweifel, der Chef von Zweifel Pomy Chips AG, zeigte sich an der Einweihungsfeier des Neubaus in Spreitenbach erleichtert. Das 40-Millionen Franken-Projekt mit Besucherzentrum - die «Genusswerkstatt» -, wo bis 10’000 Gäste pro Jahr empfangen werden können, mit Personalrestaurant und Garderoben ist nämlich schon im Herbst 2019 abgeschlossen worden. Die Einweihungsfeier hätte am 26. Mai 2020 stattfinden sollen.
Doch: «Es kam alles anders», sagte Zweifel. Wegen Corona wurde die Eröffnung auf Ende September verschoben. Der 26. Mai aber hat laut Zweifel eine besondere Bedeutung in der Geschichte des Familienunternehmens. Es war Christoph Zweifels erster Arbeitstag als Chef des Familienunternehmens mit 400 Mitarbeitenden, der Geburtstag von Grossvater Zweifel, und die allerersten Chips der Marke seien vor mehr als 60 Jahren auch an diesem Datum produziert worden.
Am Fest teilnehmen sollen hätte auch der Vater von Christoph, Patron Hans-Heinrich Zweifel. Der Gründer des Zweifel-Imperiums ist allerdings im letzten November 87-jährig, gestorben. Er leitete den Betrieb ab 1958, als noch alles in Handarbeit gemacht wurde: Zwei Tonnen Kartoffeln wurden jeden Tag von Hand geschält, geschnitten, frittiert und verpackt. Die ersten Kartoffelschäler und andere Produktionsutensilien, können unter anderem in der «Genusswerkstatt» besichtigt werden.
Umsatzsteigerung
Heute verarbeitet das Unternehmen jährlich 25000 Tonnen Kartoffeln, 2700 Tonnen Rapsöl, 700 Tonnen Gewürze (davon 440 Tonnen Paprika und Salz) zu 8000 Tonnen Chips und Snacks. Der Umsatz stieg permanent und erreichte letztes Jahr 262,8 Millionen Franken. Im Jahr 2006 waren es noch 170 Millionen. Christoph Zweifel ist überzeugt, dass auch dieses Jahr ein Rekordergebnis erzielt werde. Für Wachstum brauche es aber stetig Innovationen. Diese würden zwar nur zwischen 10 und 15 Prozent zum Umsatz beitragen, doch sie würden helfen, die Marke Zweifel in den Köpfen der Konsumenten zu verankern.
Mit neuen Produkten und «Submarken» versuche man zudem andere Zielgruppen anzusprechen, so Christoph Zweifel. Zum Beispiel mit einer Vegan-Linie, den rustikalen mit Schale geschnittenen und badgeweise frittierten Chips der «KEZZ»-Linie, oder den «Vaya»-Produkten, bestehend aus Bohnen, Hummus oder Sweet Potatoes, die nicht frittiert sind und somit 40 Prozent weniger Fett enthalten.
Elementar für das Unternehmen ist die Distribution mit dem Frischlieferdienst mit 140 Verkaufsberatern, zwölf Depots und 16000 Verkaufsstellen. Diese Distributionsform schaffe Vertrauen und man arbeite mit langjährigen Partnern zusammen. Für Vertrauen sollen auch die 250 Kartoffelproduzenten von Zweifel sorgen. Auf jedem Chipsbeutel steht der Name des Produzenten, was die Rückverfolgbarkeit bis aufs Feld ermöglicht. Die Produzenten können dieses Jahr aber weniger liefern.«Das macht mir Bauchweh», sagte der Firmenchef. Er müsse jetzt nämlich gegen 20 Prozent des Zweifel-Kartoffelbedarfs importieren. Dabei sei das Wetter nicht nur in der Schweiz schlecht gewesen, sondern auch im umliegenden Ausland, was das Kartoffelangebot international knapp ausfallen lasse.
Fossilfreie Fritteuse
Trotz Beschaffungsschwierigkeiten schaut Christoph Zweifel schon weiter in die Zukunft. Bis 2029 soll nämlich weiter in die Nachhaltigkeit investiert werden. «Wir wollen das erste fossilfreie Werk in Europa werden», sagte Zweifel. Die Chips-Fritteuse müsse sowieso ersetzt werden, und man arbeite an einer fossilfreien Variante. Auch ein neues Heizsystem soll zukünftig ohne fossile Brennstoffe funktionieren.

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