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Gesunde Ernährung ist meist auch klimaverträglich

Unter dem Titel «Nachhaltig und gesund – jetzt erst recht» ging heute 9. November die Konferenz «Brennpunkt Nahrung» an der Messe Luzern über die Bühne.

«Essen ist zu einer Art Ersatzreligion geworden.» Thomas Ellrott, Professor für Ernährungspsychologie.

Manfred Bötsch, Präsident des Conference Board, redete in seiner Eröffnungsrede Klartext: «In unsicheren Zeiten ist die Versuchung gross, an die Seitenlinie zu stehen und abzuwarten.» Die Schweiz sei aber gut beraten, in den Bereichen der Nachhaltigkeit und der gesunden und klimagerechten Ernährung voranzugehen und nicht stehenzubleiben.
Die Ernährungswissenschaftlerin Murielle Bochud von der Universität Lausanne betonte, Ernährung sei nur ein Aspekt von Gesundheit, aber ein wichtiger. «Ein Mensch isst in seinem Leben 60 000 bis 70 000 Kilogramm Lebensmittel, aber nur 20 Kilogramm Medikamente.» Die Forschung habe gezeigt, dass es einen Zusammenhang gebe zwischen obst- und gemüsereicher Ernährung und vermindertem Todesrisiko. Auch der Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Herz-Kreislauf-Problemen sei gut belegt. Insgesamt sei es so, dass die meisten gesunden Ernährungsweisen auch klimaverträgliche Ernährungsweisen seien.
Ernährungsweise als Ersatzreligion
Thomas Ellrott, Professor für Ernährungspsychologie an der Georg-August-Universität Göttingen, beleuchtete die Ursachen für neue Ernährungstrends. Die Nachfrage nach glutenfreien Produkten sei in den letzten Jahren viel stärker angestiegen als die Diagnosen von Glutenunverträglichkeiten. Dafür gebe es verschiedene Gründe. So führe in sogenannter Halo-Effekt dazu, dass Begriffe wie «glutenfrei», «lactosefrei» oder «vegan» per se die Botschaft «gesund» aussenden. Dazu komme, dass für viele Menschen Familie und Religion als sinnstiftende Strukturen an Bedeutung verloren hätten – an deren Platz trete nun die Ernährung. Mit attraktiven Bildern von der eigenen Ernährung auf sozialen Medien könne so eine Art digitale Ersatzfamilie entstehen.
«Ernähren wir uns nach der Lebensmittelpyramide, halbiert sich unsere Umweltwirkung»
Was unternimmt der Bund, um die Menschen zu einer nachhaltigen Ernährung zu bewegen? Das wollte Moderatorin Eveline Kobler von Franziska Schwarz, Vizedirektorin des Bundesamtes für Umwelt (Bafu), und Michael Beer, Vizedirektor des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), wissen. Beide waren sich einig: die Lebensmittelpyramide ist der zentrale Schlüssel. «Ernähren wir uns nach der Lebensmittelpyramide, halbiert sich unsere Umweltwirkung», sagte Beer. Ein grosses Aber gebe es jedoch: «Die meisten kennen die Empfehlungen der Lebensmittelpyramide, aber die Umsetzung im Alltag gelingt nicht immer.»
Für Franziska Schwarz ist die Ernährung zentral für den Klimaschutz. «Wenn wir da nichts tun, erreichen wir die Klimaziele nicht.» Doch das Tempo sei viel zu langsam. Schwarz sieht neben Produzenten und Konsumenten vor allem die Detailhändler in der Pflicht. Diese würden die Verantwortung für nachhaltigen Konsum allzu oft auf die Konsumenten abschieben. Schwarz bewertet deshalb auch Initiativen wie Tierwohllabels oder den Eco-Score kritisch. «Transparenz ist lobenswert. Aber wenn Sie auf einer Verpackung drei verschiedene Scores haben, nach welchem entscheiden Sie sich beim Einkaufen?» Das sei viel zu komplex. Viel einfacher und effizienter wäre es, wenn die Detailhändler gewisse Produkte gar nicht erst ins Regal stellen würden, sagte Schwarz. Ein eingeschränkteres Sortiment würde den Konsumenten eine nachhaltige Wahl erleichtern.
Viel einfacher und effizienter wäre es, wenn die Detailhändler gewisse Produkte gar nicht erst ins Regal stellen würden, zum Beispiel je nach Saison, sagte Schwarz. «Tomaten an 365 Tagen im Jahr ist wohl nicht ökologisch.» Ein eingeschränkteres Sortiment würde den Konsumenten eine nachhaltige Wahl erleichtern.
Einen ausführlichen Bericht finden Sie in den nächsten Tagen hier auf foodaktuell.ch

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