Agrarreform in Indien gekippt
Das indisches Parlament hat die umstrittene Agrarreform ausser Kraft gesetzt. Dies nach fast einjährigem anhalten der Bauernproteste vor der Hauptstadt Neu-Delhi.


Fast ein Jahr lang hatten tausende Bauern rund um die indische Hauptstadt Neu-Delhi gegen die von der indischen Regierung angestrebten Agrarmarktreform protestiert und wohnten während dieser Zeit in Zelten. Nun haben Die Abgeordneten beider Parlamentskammern die Reform gekippt, berichtet die Nachrichtenagentur Keystone-sda.
Die Landwirtschaft in Indien sei ineffizient und viele sähen Reformbedarf. Das Thema sei allerdings politisch heikel, denn mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebe von der Landwirtschaft – die meisten als Kleinbauern, für die es wenige Alternativen gebe, heisst es weiter. Im Rahmen der angestrebten Agrarmarktreform argumentierte die Regierung, dass mehr Privatwirtschaft das Einkommen der Landbevölkerung steigern würde, die Landwirte befürchtetet aber das Gegenteil. Die nun gekippten Gesetze hätten es Firmen einfacher machen sollen, direkt von Bäuerinnen und Bauern zu kaufen. Bislang wurde in Indien Getreide meist in staatlich organisierten Grossmärkten mit Mittelmännern zu garantierten Mindestpreisen gehandelt.