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Cargo sous terrain erhält die gesetzliche Grundlage

National- und Ständerat haben am Freitag in der Schlussabstimmung beide Ja gesagt zum Bundesgesetz über den unterirdischen Gütertransport (UGüTG). Damit erhält das Projekt Cargo sous terrain (CST) seine gesetzliche Grundlage.

von pd/mos/sda

Mit solchen kleinen Fahrzeugen will Cargo sous terrain Güter in Tunnels transportieren. (zVg)
Mit 158 zu 28 Stimmen bei 8 Enthaltungen und mit 43 zu 0 Stimmen bei 0 Enthaltungen haben der National- und der Ständerat am Freitag das neue Bundesgesetz angenommen, das die Grundlage schafft für die Bewilligung des privatwirtschaftlich aufgegleisten unterirdischen Gütertransportprojekts «Cargo sous terrain». Damit sei die zentrale Voraussetzung für die Investition von weiteren 100 Millionen Franken für die Planung der ersten Teilstrecke Härkingen/Niederbipp-Zürich gegeben, schreibt die Cargo sous terrain (CST) AG in einer Mitteilung.
CST passt Strukturen an
Als nächsten Schritt will die CST AG nun ihre Strukturen anpassen, damit diese den Anforderungen des gesetzlichen Planungs- und Bewilligungsprozesses entsprechen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Ab Februar 2022 übernimmt Dominik Cajochen die neue Funktion als Gesamtprojektleiter Betrieb und Markt. Die Gesamtprojektleitung Bau und Technik bleibt bei Klaus Juch.
Bis 2025 soll die Planung der ersten Teilstrecke von Härkingen-Niederbipp nach Zürich abgeschlossen sein. Dazu gehört laut Mitteilung eine enge Abstimmung mit den beteiligten Kantonen und Gemeinden im Rahmen des Sachplans und der Richtplanverfahren, um die Mitwirkung der aller Instanzen sicherzustellen. 2026 beginnt der Bau der ersten Teilstrecke, die 2031 in Betrieb gehen soll.
Zu den über 80 Aktionärsfirmen der CST AG gesellen sich zwei neue Hauptinvestoren aus der Schweiz. Es sind dies die Helbling Gruppe, Zürich, und BG Ingenieure und Berater, Lausanne. Beide würden wertvolles technisches und planerisches Wissen mitbringen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Vollausbau umfasst 500 Kilometer
CST ist ein Projekt von Mobiliar, SBB, Post, Swisscom, Coop und Migros. Sie wollen einen unterirdischen dreispurigen Tunnel zwischen wichtigen Logistikzentren und Städten im Mittelland und in der Nordwestschweiz bauen, um kleinteilige Güter zu transportieren. Oberirdisch verteilt CST die transportierten Güter in umweltschonenden Fahrzeugen. Bis 2045 soll ein 500 Kilometer langes Gesamtnetz zwischen Boden- und Genfersee mit Ablegern nach Basel, Luzern und Thun entstehen. Der Vollausbau soll ein Netz von 500 Kilometern umfassen. Das Projekt kostet bis zu 35 Milliarden Franken und soll bis 2045 abgeschlossen sein.
Für die Baubewilligung muss ein Plangenehmigungsverfahren mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Dieses Vorgehen entspricht jenem im Eisenbahngesetz.