Europäische Verbraucherpreise steigen weiter
Die höchste Inflationsrate seit Einführung der Gemeinschaftswährung Euro vor mehr als 20 Jahren fordert ihren Tribut. Die Verbraucherpreise in der Eurozone stiegen zuletzt um mehr als 5 Prozent.
Die hohe Inflationsrate senkt den Lebensstandard der Europäer und wird zunehmend zum Politikum, schreibt die Handelszeitung. Die Verbraucherpreise in der Eurozone stiegen zuletzt um mehr als 5 Prozent, in manchen Ländern wie Litauen sogar zweistellig. In Deutschland lag die Teuerung im Januar bei 5,1 Prozent.
Die Teuerung gehe auf Kosten der Armen, berichten Hilfsorganisationen. Die Nachfrage nach Lebensmitteln für Menschen in Not etwa steige. Die Anfragen nehmen zu, nachdem die jährlichen Stromrechnungen mit horrenden Preissteigerungen eingegangen sind. Menschen, die bisher gezögert hätten, Hilfe anzunehmen, sehen sich nun dazu gezwungen.
Bei den Tafeln selbst ist Inflation ebenso ein Thema: Kraftstoffkosten für 2500 Fahrzeuge müssen bezahlt, Stromrechnungen für Kühlhäuser beglichen werden. Als Folge bitten die Ortsvereine verstärkt um Spenden oder Unterstützung der Kommunen, wie Jochen Brühl, der Leiter der Tafel Deutschland in der Handelszeitung zitiert wird. Höhere Preise führen zu einer grösseren Wertschätzung für Lebensmittel, sagt Brühl. Diejenigen, die kommen, bitten vermehrt um frisches Obst, Gemüse und Milchprodukte.
Auch in Italien sind zum Beispiel die Nettopreise für Gemüse in den letzten zwölf Monaten bis Ende Januar 2021 stark gestiegen, wie schweizerbauer.ch schreibt. Zum Beispiel pro Kilogramm Fenchel um 176 % auf 2,36 Franken (2,25 Euro) und für Zucchini um 52 % auf 2,39 Franken (2,28 Euro). Wie die «Borsa Merci Telematica Italiana» (BMTI) und das Netzwerk der Grossmärkte (Italmercati) berichteten, verteuerten sich Tomaten im Schnitt um ein Drittel auf 2,67 Franken (2,54 Euro)/kg und Auberginen um 38 % auf 2,34 Franken (2,23 Euro).