Bis vor sechs Jahren stammte Soja, die in der Schweiz verfüttert wurde, noch hauptsächlich aus Brasilien. (Symbolbild Pixabay)
Im Jahr 2021 importierte die Schweiz 248'301 Tonnen Sojaextraktionsschrot für die Nutztierfütterung. Der Anteil der Soja-Importe aus Europa stieg dabei auf knapp 80 Prozent. Damit setze sich der Trend der letzten sechs Jahren hin zu Futtersoja aus europäischer Herkunft statt aus Übersee fort, schreibt das Soja-Netzwerk Schweiz in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Für diese Entwicklung gibt es laut Mitteilung zwei Gründe: Zum einen engagieren sich die Mitglieder des Soja-Netzwerkes für eine möglichst nachhaltige Futtermittelbeschaffung. Andererseits wird in Brasilien, lange der Hauptlieferant von Soja für die Schweiz, immer weniger GVO-freie Soja angebaut.
97 Prozent des brasilianischen Sojas gentechnisch verändert
Seit über zehn Jahren importiert die Schweiz zertifizierte Futter-Soja aus garantiert rodungsfreiem Anbau. Bis vor sechs Jahren stammte gentechnikfreie Futter-Soja ausschliesslich aus Brasilien. Mit der Etablierung von Soja-Standards wie Donau Soja und einer regionaleren Beschaffungsstrategie einzelner Importeure, setzen Label- und Produzentenorganisationen und Detailhändler schrittweise auf Soja aus europäischem Anbau.
Gleichzeitig wurde GVO-freie Soja aus Brasilien immer knapper. Heute ist laut Mitteilung 97 Prozent der brasilianischen Soja-Ernte gentechnisch verändert. Ein knappes Saatgutangebot GVO-freier Bohnen für den Anbau 2020/2021 und wirtschaftliche Überlegungen der Farmer (rekordtiefe GVO-Prämien im 2020) haben in Brasilien zu einer Verlagerung zu mehr GVO-Anbau geführt. Zudem ist die gestiegene Nachfrage aus China für Sojabohnen aus Brasilien – hervorgerufen durch die Spannungen zwischen China und USA – ein Treiber für den GVO-Anbau.