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Kriegsfolgen sind unabsehbar

Der Krieg in der Ukraine alarmiert die Agrarrohstoffmärkte. Im Handel mit Russland gibt es verschiedene Strategien.

Die Ukraine liefert im Normalfall bis zu 80 Prozent der gehandelten Sonnenblumenkerne. (Christian Beuschel/pixelio)

Die Invasion in die Ukraine durch Russland beeinträchtigt die Agrarrohstoffmärkte massiv, an den Börsen sind die Getreide- und Ölsaaten bis Ende letzter Woche unvermindert angestiegen. Die steigenden Mais- und Gerstepreise werden auch die Fleischproduktion in Europa verteuern. Die Ukraine liefert im Normalfall rund 12 Prozent der weltweit gehandelten Mengen Weizen, 17 Prozent des Maises, 20 Prozent des Rapses, 18 Prozentder Gerste und bis zu 80 Prozent der Sonnenblumen. Mit den geschlossenen Schwarzmeerhäfen sind die wichtigsten Exportkanäle aus der Ukraine und Russland blockiert. Die Aussaat, die noch im März erfolgen sollte, ist teilweise in Frage gestellt. Treibstoff ist knapp und wird für die Armee gebraucht, dasselbe gilt für Arbeitskräfte.
Westeuropa wird fehlenden Weizen aus der Ukraine und Russland anderswo beschaffen können. Für importabhängige Länder wie Ägypten oder Tunesien werden die massiv gestiegenen Preise zum Problem werden. Das UNO World Food Programm, das heute versucht, die Hungersituation im Jemen und in Äthiopien zu entschärfen, spricht von einer «Katastrophe in einer Katastrophe».
Keine kurzfristigen Probleme
Schweizer Rohstoffhändler, die Waren aus der Ukraine beziehen, sehen derzeit keine grösseren Probleme. Die Firma Nungesser bezieht von dort Leinsaat, Sonnenblumen, Hirse oder Walnüsse, in Bioqualität und konventionell. «Die Versorgungssicherheit sollte gewährleistet sein», sagt Nungesser-CEO Marco Fischer. Eigene Lager und Lager von Partnern würden sicherstellen, dass man die Lieferverträge erfüllen könne. Exportrestriktionen oder Lieferkettenunterbrüche könnten allenfalls mittelfristig zum Problem werden, das hänge von der Dauer des Krieges ab.«Wir gehen davon aus, dass sich die Situation nicht sofort wieder beruhigt», sagt Fischer. Er rechne deshalb mit anhaltend hohen Preisen auch für Waren aus der kommenden Sommerernte.
Unterschiedliche Strategien
In Deutschland haben einzelne Detailhändler russische Produkte aus dem Sortiment genommen, aus Protest gegen den Krieg. In der Schweiz haben Coop und Globus Delicatessa russische Produkte vorläufig ausgelistet. Die Migros sieht bisher keinen Anlass, bei Importen oder Exporten etwas zu ändern. Der Bundesrat habe bisher keinen Boykott von Lieferungen nach Russland verhängt, sagt ein Migros-Sprecher. So exportiert Mifroma weiterhin Käse nach Russland, ebenso Emmi, letztere mit der Argumentation, man exportiere Grundnahrungsmittel. Andere Käseexporteure wie Züger oder Margot geben an, angesichts russischer und ukrainischer Zahlungsschwierigkeiten und des abgestürzten Rubels bis auf Weiteres nicht zu liefern.

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