Mit einem Plus von 4,4 Prozent stieg die Nachfrage nach Geflügelfleisch am stärksten. (Symbolbild Pixabay)
456'000 Tonnen Fleisch wurden letztes Jahr in der Schweiz verbraucht, das sind 8552 Tonnen (+1,9%) mehr als im Vorjahr. Der Pro-Kopf-Konsum stieg bei wachsender Bevölkerung um 1,8% von 50,9 auf 51,8 Kilogramm Fleisch. Das schreibt der Branchenverband Proviande in einer
Mitteilung vom Donnerstag.
Mit höherer Produktion und höheren Importen habe die verstärkte Nachfrage gedeckt werden können, heisst es weiter. Die Inlandproduktion nahm um 1,9 % zu. Auch die Importe stiegen: Es wurden 4,1 % oder 3917 Tonnen mehr importiert als im Vorjahr. Der Inlandanteil blieb dabei mit rund 81 Prozent stabil.
Mehr Geflügel, weniger Kalbfleisch
Am meisten wird hierzulande Schweinefleisch konsumiert (187'000 Tonnen), gefolgt von Geflügel (130'000 t) und Rindfleisch (121'000 t). Am stärksten zugelegt hat mit einem Plus von 4,4 Prozent das Geflügel, weniger gefragt waren Kalbfleisch (-3,6%), Pferdefleisch (-8,7%) und Schaf- und Lammfleisch (-2,6%).
Bei den Absatzkanälen sind immer noch die Auswirkungen der Pandemie zu spüren. Die Konsumgewohnheiten haben sich im Vergleich zum Jahr 2019, vor der Corona-Pandemie, noch nicht normalisiert. Der Fleisch-Absatz im Detailhandel sank zwar 2021 im Vergleich zum Vorjahr wieder um 2% (238'918 Tonnen Verkaufsgewicht), liegt aber noch immer deutlich über dem Schnitt von 2019 (215'282 Tonnen Verkaufsgewicht). Trotz Einschränkungen hat sich der Verbrauch in der Gastronomie 2021 gegenüber dem Vorjahr wieder merklich erholt, wie Proviande schreibt.
Weniger Fleisch im Ausland gekauft
Vor der Pandemie war es für viele Konsumenten üblich, ihr Fleisch im Ausland zu besorgen. Inzwischen kaufen die Privathaushalte deutlich weniger im Ausland ein, das zeigen Zahlen des Marktforschers Nielsen. Die Konsumentinnen und Konsumenten kauften 2021 allgemein weniger im Ausland ein als 2019. Bei allen Fleischarten ausser bei Kalb- und Lammfleisch waren die Anteile der Auslandseinkäufe nochmals niedriger als im Jahr 2020, wo die Anteile bei gewissen Fleischarten sogar über die Hälfte zurückgingen, wie Proviande schreibt.