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Tiefkühlbackwaren: Schwierige Aussichten

Für europäische Tiefkühlbackwarenhersteller sind nicht nur teure Rohstoffe, sondern auch hohe Energiepreise zunehmend ein Problem.

von lz/wy

Die europäische Tiefkühlbackwarenindustrie kämpft zunehmende mit steigenden Rohstoffpreisen und steigenden Energiepreisen. Chris Plüss, Geschäftsführer von Aryzta Deutschland, wird auf LZ-net zitiert: «Wir sind von den knappen Rohstoffmärkten massiv betroffen. Mehl, Ölsaaten, Fette, Hefe oder Eier sind nur stark vermindert oder mit enormen Preisaufschlägen erhältlich.» In den kommenden Wochen werde dies unweigerlich zu teureren Ladenpreisen und teilweisen Lieferproblemen führen.
Dazu kommen steigende Energiepreise. Die deutsche Regierung hat am 30. März die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Die Tiefkühlbranche reagierte darauf mit der Aufforderung, die Versorgung der systemrelevanten Tiefkühl- und Frischewirtschaft mit Erdgas rasch und klar zu priorisieren. Grosse Teile der Regale und Kühltruhen würden ohne die Branche leer bleiben.
Während der Pandemie habe man sich an stockende Lieferketten gewöhnt, wird Robert Maassen, DACH Country Commercial Manager des Tiefkühlherstellers Vandemoortele, zitiert. Man könne Zutaten auswechseln und Kunden informieren, kurze und europäische Lieferketten würden über die aktuelle Situation hinweg helfen. Spätestens bei der nächsten Ernte könne das aber nicht mehr die Lösung sein. Bei Sonnenblumen könne die neue Ernte derzeit in der Ukraine gar nicht gesät werden, da werde es grosse Lücken geben. Auch bei Rapsöl könnte ein Engpass entstehen.