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Bodensee Käse AG übernimmt den Milchhof

Der Liechtensteiner Milchhof stand vor der Pleite. Nun wird der Milchverarbeiter vom Ostschweizer Käseunternehmer Christian Oberli übernommen.

Christian Oberli und Marcel Ledergerber, Inhaber und Geschäftsführer der Oberli Rislen-Bodensee Käse AG. (zVg)

«Wir freuen uns auf die neue Aufgabe», sagt Christian Oberli, Inhaber der Käserei Oberli Rislen AG und der Bodensee Käse AG im sanktgallischen Rossrüti, «es wird kein Zuckerlecken, aber wir sind überzeugt, dass es für uns passt.» Mit der neuen Aufgabe gemeint ist die Übernahme des Verarbeiters Milchhof im liechtensteinischen Schaan. Oberli wird per Anfang Juli die Gebäude, die Produktion, die Markenrechte und einen Teil der Mitarbeitenden des Milchhofs übernehmen.
Finanzielle Probleme
Der Milchhof, im Besitz des Milchverbandes Liechtenstein, hatte schon länger wirtschaftliche Probleme, Anfang Jahr wurden sie wieder akut. Im Januar 2022 wurde bekannt, dass der Betrieb finanziell kurz vor der Insolvenz steht und dass verschiedene Optionen für die Zukunft des Betriebes geprüft würden. Anfang Mai hiess es, der Milchhof werde in Kürze verkauft. An einer vertraulichen ausserordentlichen Generalversammlung vom 23. Mai entschieden die 50 Milchproduzenten des Milchverbandes Liechtenstein sich für den Verkauf an die Bodensee Käse AG, offenbar gab es noch zwei weitere Interessenten.
Keine Molkereiprodukte mehr
Mit der Übernahme wird die Produktion von UHT-Milch, Joghurt, Quark und weiteren Molkereiprodukten in Schaan eingestellt, weitergeführt wird die Produktion von Hart- und Halbhartkäse. Gemäss Oberli sollen die Käseprodukte unter der Marke «Liechtensteiner» weiterproduziert werden. «Wir werden auch versuchen, den Biokäsebereich auszubauen.» Die 2020 vom Milchhof lancierte Marke «Berta's Bio» für Molkereiprodukte, die auch bei Aldi Suisse verkauft wird, wird aber verschwinden. Im Milchhof sind heute 23 Personen angestellt. Die neue Firma in Schaan werde rund sechs Mitarbeitende weiterbeschäftigen, sagt Oberli.
Wegfallen werden auch die «Ländle Milch»-Produkte, welche Coop bisher in seinen Liechtensteiner Filialen unter dem «Miini Region»-Label verkauft. Coop erklärte gegenüber dem «Volksblatt», man wolle weiterhin die Trinkmilch so regional wie möglich beschaffen und auf Bio Regio Milch aus der Ostschweiz oder Graubünden ausweichen.
Daneben will die Ospelt Handelsholding Anstalt, Detailhändler und grösster Kunde des Milchhofs, eine neue Linie für Liechtensteiner Milchprodukte lancieren, wie deren Inhaber Stefan Ospelt im Radio L erklärte. Die Linie und der Produktionspartner sollen Mitte Juni vorgestellt werden.
Ein zweites Standbein
Für die Oberli Rislen-Bodensee Käse AG bedeutet die Übernahme der Produktion im Milchhof ein zweites Standbein, wie Oberli sagt. «Die Alleinstellungsmerkmale für die Käserei als beinahe einziger Produzent von Käse im Land Liechtenstein sind ein Plus.» Die Verkaufsstrukturen seien in der bestehenden Firma vorhanden und könnten synergetisch genutzt werden. Die Produktion in Schaan hat ein Potenzial von rund 1000 Tonnen. Das Ziel sei es, die Produktion von Käse aus Liechtenstein mit einem «gesunden» und bewältigbaren Wachstum zu steigern, sagt Oberli. «Wir werden es vermeiden, den Markt mit billigem Käse zu fluten, das können andere besser. Es wird aber Zeit brauchen, um den Betrieb einigermassen auszulasten.» Am Standort in Rossrüti werde festgehalten, sagt Oberli, man werde auch weiter investieren. Gegen die Baueingabe sei aber momentan eine Einsprache hängig.
Man werde die gesamte Milch der Milchhof-Lieferanten übernehmen, sagt Oberli. In welcher Form und mit welchem Partner werde sich in den nächsten zwei Wochen klären.

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