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Das Aus für die Alkoholglacen aus dem Wallis

Mit Sorbets aus Fendant, Syrah oder Abricotine wollte die Walliser Glaceherstellerin Iscream eine Marktnische besetzen. Jetzt ist die Firma Konkurs gegangen.

(zVg)

Die Walliser Glaceherstellerin Iscream hat den Betrieb eingestellt. Bekannt geworden war die Firma durch ihre Sorbets aus Fendant, Syrah, Williams und Abricotine. «Der Konkurs der Firma wurde Ende Juli verkündet», erklärte Gaëtan Brigante, der die Produkte zusammen mit zwei weiteren Partnern entwickelt hatte, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone. Produktionsschwierigkeiten, die harte Konkurrenz und viele wegen Covid abgesagte Veranstaltungen haben der Firma das Genick gebrochen.
Hinzu kam, dass den drei Gründern von Iscream das Know-how fehlte. «Wir hatten insbesondere keine Kompetenzen in den Bereichen Lebensmittelverarbeitung, Logistik oder Verkauf. Jeder von uns hatte einen Nebenberuf und wir arbeiteten mit Subunternehmern zusammen. Wenn wir ein Problem endlich gelöst hatten, tauchte ein anderes auf», sagte Brigante. Den «Todesstoss» habe Iscream dieses Frühjahr erhalten. Wegen zu viel Zucker sei eine der Rezepturen bei einer Qualitätskontrolle als nicht konform befunden worden: «Wir mussten vier Tonnen Eis vernichten. Der Verlust belief sich auf rund 30'000 Franken, eine grosse Summe für unser junges Unternehmen», so Brigante.
2013 an Festival getestet
Dabei hatte die Geschichte gut begonnen. 2013 verkauften die drei ihre ersten Fendant-Sorbets an einem Festival in Siders. Produziert hatten sie die Glace in Handarbeit in der eigenen Küche. Ausgereift war das Konzept aber noch nicht: Die Glace in Form der bekannten Raketenglace schmolz zu schnell und tropfte beim Schlecken auf die Finger.
Mit zwei Bachelor-Studenten der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen (BE) überarbeiteten die drei Partner die Rezeptur und boten das Eis neu als «Calippo» an, als Wasserglacé im Kartonkelch. Zudem wurde das Sortiment um Williams- und Aprikosenschnapseis erweitert.
Manor nahm die Glacen zwar 2015 ins Sortiment auf. Weil die Verkäufe aber nicht stimmten, flogn sie wieder aus dem Sortiment. Um auch alkoholfreie Glacen anzubieten, kreierte Iscream ein Aprikosen- und ein Himbeer-Rhabarber-Eis, die von der Migros Wallis verkauft wurden. Als die Migros verlangte, dass Iscream Stabilisatoren hinzufügt, um die Bildung von unschönen Eiskristallen auf den Produkten zu verhindern, fand auch diese Partnerschaft ein Ende. «Das hätte ein neues Rezept, Tests und zusätzliche Kosten bedeutet, die unmöglich zu tragen waren», erklärt Gaëtan Brigante.
Zu wenig Geld
Mit ihrem «Ultra-Nischenprodukt» kam Iscream kaum über den Kanton Wallis hinaus und konnte sich auf dem hart umkämpften Glacemarkt nicht richtig etablieren. Zwei Jahre Pandemie und ebenso viele abgesagte Veranstaltungen, «die das Herzstück unseres Geschäfts waren», brachte die Firma finanziell ans Ende ihrer Möglichkeiten. «Wir hatten 150'000 Franken zur Verfügung. Wir hätten aber 1,5 Millionen gebraucht», meint Gaëtan Brigante.

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