Die Branchenorganisation Swiss Granum entschied am 13. September in Nachverhandlungen, die Richtpreise für Brotgetreide zu erhöhen. Beim Weizen stieg der Richtpreis um 1.50 pro 100 Kilogramm auf 58.50 Franken für die Klasse Top, 55 Franken für die Klasse I und 53 für die Klasse II. Dieses Resultat sei «akzeptierbar», schreibt der Schweizerische Getreideproduzentenverband SGPV in einer Mitteilung. Es sei aber deutlich, dass die gesamte Branche durch den Import von Fertigprodukten unter Druck gesetzt werde. Der Druck stamme von den Grossverteilern und industriellen Mehlkäufern, welche die Erhöhung des Schweizer Mehlpreises nicht unterstützten.
Der Vorstand des SGPV erwarte deshalb ein tatsächliches und echtes Engagement der Grossverteiler für eine Produktion und Verarbeitung in der Schweiz. Umso wichtiger sei auch eine rasche Umsetzung der obligatorischen Deklaration des Produktionslandes für Backwaren, die vom Parlament im letzten Jahr verabschiedet worden sei.
Der Absenkpfad, die vom Bundesrat vorgeschlagene Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und Nährstoffen, werde die Kosten und den Druck auf die Produzenten noch erhöhen, heisst es weiter. Bei den Preisverhandlungen 2023 werde man dies berücksichtigen müssen. Auch die Sensibilisierung der Konsumenten zur Herkunft von Backwaren bleibe wichtig. Unter der Marke «Schweizer Brot» würden bereits mehr als 250 handwerkliche Bäckereien ihre Produkte verkaufen, was sehr ermutigend sei.